Die bewegenden Geschichten ehrenamtlicher Erwachsenenvertreter zeigen, wie wichtig Unterstützung in schwierigen Lebenslagen ist. In Villach kümmert sich die erfahrene Pflegerin Sabine Schöffmann um den 90-jährigen Johannes Hauser, dessen Leben nach dem Verlust seiner Ehefrau aus den Fugen geriet. Plötzlich allein und mit dem Gewicht von Parkinson und Alzheimer konfrontiert, war er in einem Pflegeheim untergebracht, wo seine Bedürfnisse oft ignoriert wurden. „Meine Vorgängerin hätte anders entschieden, wenn sie gewusst hätte, was ihn dort erwartet“, erklärt Schöffmann. Johannes wurde als schwieriger Bewohner abgestempelt und fühlte sich mehr und mehr isoliert. Es war ein Teufelskreis, der sein Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigte, wie vertretungsnetz.at berichtet.
Doch mit Schöffmann an seiner Seite erlebte Hauser eine Wende. Sie übernahm nicht nur die Rolle der Unterstützerin, sondern auch Pflegeaufgaben, die im Heim vernachlässigt wurden. „Ich sorgte dafür, dass er ausreichend Wasser hatte und begleitete ihn beim Essen“, erzählt sie. Ihr Engagement half Johannes, seine Selbstständigkeit zu bewahren, indem sie ein Netzwerk in seinem Dorf aufbaute, das ihn stärkte. Nach einer Reihe von Stürzen und einem Krankenhausaufenthalt gelang schließlich der Wechsel in ein neues Heim, wo er blühte und soziale Kontakte knüpfte. „Er genießt sein Leben wieder“, so die erleichterte Ehrenamtliche.
Selbstbestimmung zurückgewinnen
Ähnlich bewegend ist die Geschichte des Klienten Herrn H. in einem niederösterreichischen Pflegeheim. Seine ehrenamtliche Begleiterin Lisa B. bemerkte, dass ein neuer Rollstuhl, der ihm eigentlich mehr Sicherheit bringen sollte, zu einer erheblichen Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit führte. „Ich wollte die Bedenken des Pflegepersonals nicht einfach akzeptieren“, sagt Lisa. Sie organisierte einen Ausflug, um verschiedene elektrische Rollstühle zu testen, doch der Klient stellte fest, dass diese für ihn ungeeignet waren. „Diese Erkenntnis kam nicht von außen, sondern er entschied selbst. Das war unglaublich wichtig für seine Selbstbestimmung“, erklärt sie weiter. Trotz der Enttäuschung fand Lisa eine Lösung, die seiner Beweglichkeit zurückhalf, indem sie mit dem Pflegepersonal einen speziellen Gurt vereinbarte, der es ihm ermöglichte, seinen alten Rollstuhl zu nutzen.
Beide Geschichten verdeutlichen das hohe Maß an Empathie und Engagement, das ehrenamtliche Erwachsenenvertreter wie Sabine Schöffmann und Lisa B. aufbringen. Sie kämpfen für die Rechte ihrer Klienten, die oft in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt sind. „Es ist unerlässlich für ihre Menschenwürde, dass ihre Wünsche gehört und ernst genommen werden“, betont Lisa B. Die Arbeit dieser Ehrenamtlichen ist nicht nur wesentlich für die Klienten selbst, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft.