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Nach dem schockierenden Terroranschlag am 15. Februar in Villach, der die Stadt in Trauer und Empörung gestürzt hat, fordert das Sicherheitsgefühl der Bürger nach neuen Maßnahmen. Der erfahrene Sicherheitsprofi Manfred Berger plant die Gründung einer Bürgerwehr, zunächst in Villach und später auch in anderen Städten Kärntens. In einem Interview erklärte Berger, dass der tragische Vorfall, verbunden mit einer gewissen Wut über die politischen Versäumnisse in der Sicherheitslage, seiner Motivation zugrunde liege. „Überall, wo es ein Problem gibt, gibt es auch eine Lösung“, so Berger, der bereits viele positive Rückmeldungen über eine Facebook-Seite zur Rekrutierung von Helfern erhalten hat, wie 5min.at berichtete.
Die Pläne der Bürgerwehr
Die Bürgerwehr soll aus Freiwilligen bestehen, die mit auffälligen Warnwesten, Funkgeräten und Pfefferspray unterwegs sind. Ihr Hauptziel: Durch Präsenz potenzielle Straftäter abzuschrecken und im Notfall sofort die Polizei zu informieren. Berger betont, dass die Mitglieder nicht die Befugnisse der Polizei ersetzen wollen, sondern diese lediglich unterstützen. „Wir haben genau das gleiche Recht wie andere Bürger, dass wir Personen anhalten, wenn sie eine Straftat begehen“, sagte er. Bereits jetzt haben sich einige Interessierte gemeldet, jedoch müssen die Anwärter strenge Auswahlkriterien erfüllen, um sicherzustellen, dass sie einen einwandfreien Leumund haben, berichtete exxpress.at.
Die Bürger sollen während der Geschäftsöffnungszeiten und in den späten Nachtstunden patrouillieren, um die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen. Berger plant, das Modell der Bürgerwehr auch in anderen Kärntner Städten auszuweiten, beginnend mit Klagenfurt. Trotz der positiven Resonanz gibt es auch kritische Stimmen, etwa von der Polizei, die anmerkt, dass eine Bürgerwehr keine Notwendigkeit habe. „Es braucht keine Bürgerwehr“, so der Polizeisprecher Rainer Dionisio. Dennoch zeigt die wachsende Unsicherheit der Bevölkerung den klaren Wunsch nach mehr Schutz und Präsenz in den öffentlichen Räumen.
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