Immer mehr ältere Menschen kommen in die Situation, nach einem Sturz oder einer Verletzung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Die Rückkehr in den Alltag kann dabei oft beschwerlich sein. Ein Konzept, das sich in der Region Villach etabliert hat, zielt darauf ab, diesen Übergang zu erleichtern und die Patienten in ihrem gewohnten Umfeld zu betreuen.
Im LKH Villach wird die sogenannte ambulante geriatrische Remobilisation angeboten. Ein Ansatz, der über die herkömmliche Behandlung im Krankenhaus hinausgeht. Die Idee ist, dass physiotherapeutische und andere therapeutische Fachkräfte direkt zu den Patienten nach Hause kommen. Dies gewährleistet eine umfassende Versorgung und ermöglicht eine individuellere Therapie. Arnulf Isak, der Leiter der Geriatrie, erklärt: „Das bedeutet, dass wir die volle geriatrische Betreuung, die wir stationär anbieten, direkt nach Hause bringen.“
Betreuung im gewohnten Umfeld
Aktuell werden bereits 20 Patientinnen und Patienten auf diese Weise betreut. Dies stellt eine Weiterentwicklung der geriatrischen Strukturen dar. In vielen europäischen Ländern ist dies bereits ein fester Bestandteil der Versorgung. Isak betont, dass es eine Herausforderung war, die nötigen personellen Ressourcen zu organisieren. Doch nun befindet sich das Team in einem stabilen Zustand.
Ein entscheidender Vorteil der ambulanten Remobilisation ist die Möglichkeit, die Therapie in gewohnten Räumen durchzuführen. So müssen die Patienten in ihrer Wohnung Treppen bewältigen oder die alltäglichen Herausforderungen meistern. Diese Vorgehensweise bereitet sie optisch besser auf die Rückkehr ins Alltagsleben vor.
Vorteile für Patienten und Krankenhäuser
Die Vorteile dieser Behandlungsmethode sind vielfältig. Sie bietet ähnliche Therapiemöglichkeiten wie in der stationären Behandlung, ist jedoch finanziell günstiger für das Gesundheitssystem. Isak hebt hervor: „Das ist eine Win-Win-Situation für Patienten und fürs Krankenhaus.“ Durch die ambulante Versorgung kann die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzt werden, während den Patienten eine maßgeschneiderte Therapie zuteilwird, die oft effektiver ist. Darüber hinaus kann das Wohnumfeld während der Therapie an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden, was das Risiko von Stürzen deutlich reduziert.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Einbindung der Angehörigen. Diese werden von Anfang an mit in den Therapieprozess integriert und erhalten die nötige Anleitung, um die Patienten bestmöglich unterstützen zu können. Dadurch wird nicht nur die Behandlung selbst verbessert, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert.
Insgesamt zeigt dieses Modell, wie durch innovative Ansätze eine patientenfreundlichere und zugleich systemschonende Gesundheitsversorgung erreicht werden kann. Mehr Informationen zu diesem Thema und den aktuellen Entwicklungen in der geriatrischen Versorgung in Kärnten finden Sie hier.