Am Donnerstag hat im Burgtheater in Wien eine bewegende Gedenkfeier für den verstorbenen früheren Direktor Gerhard Klingenberg stattgefunden, der am 18. Juni 2024 verstorben ist. Diese Feier ehrte einen Mann, der große Spuren im österreichischen Theater hinterlassen hat, insbesondere während seiner Zeit als Direktor von 1971 bis 1976.
Die Veranstaltung zog zahlreiche Prominente an. Stefan Bachmann, der seit Saisonbeginn am Burgtheater tätig ist, enthüllte, dass Klingenberg klare Vorstellungen für die Gedenkfeier hinterlassen hatte. Dies zeigt, wie die Tradition und das Erbe von Klingenberg das Theater weiterhin beeinflussen, selbst nach seinem Tod.
Ricordare Gerhard Klingenberg
In seiner Rede berichtete Bachmann von seiner ersten Begegnung mit Klingenbergs Arbeit: einem starken Eindruck während eines Besuchs von Shakespeares „Sommernachtstraum“ am Zürcher Schauspielhaus. Dieses Erlebnis prägt ihn bis heute und zeigt, wie tief Klingenbergs Inszenierungen in das Gedächtnis seiner Zuschauer eingewoben sind und wie sie die Liebe zum Theater wecken können.
Zu den Ehrengästen gehörte auch der ehemalige Kulturminister Josef Ostermayer, der 2014 an der Enthüllung eines Porträts von Klingenberg mitwirkte. Er sprach von Klingenbergs bedeutendem Beitrag zur österreichischen Theaterlandschaft, während Ex-Bundespräsident Heinz Fischer die Verdienste des Römers würdigte und ihm das Große Goldene Ehrenzeichen verlieh, was dem Fortbestand seines Erbes auch in den kommenden Jahren Ausdruck verleiht.
Erika Pluhar, eine bekannte Schauspielerin, erinnerte an die vielen namhaften Regisseure, die Klingenberg an das Burgtheater geholt hatte. Ihr persönliches Erlebnis auf der Bühne – eine Inszenierung von Peter Wood, die für Aufsehen sorgte – war ein Zeichen für Klingenbergs denkwürdige Entscheidungen als Theaterleiter.
Robert Meyer, ebenfalls ein prominenter Schauspieler, hob hervor, wie Klingenberg entscheidend dazu beigetragen hat, Werke von Schriftstellern wie Peter Handke und Thomas Bernhard am Burgtheater aufzuführen und die Ensemblevertretung ins Leben zu rufen.
Außerdem trug Mavie Hörbiger Gedanken ihrer Großtante Maresa vor, die Klingenberg als „eine der wegweisendsten Personen des österreichischen Theaters“ bezeichnete und seine bedingungslose Unterstützung für sein Ensemble lobte.
Die Feier endete mit einer kurzen Rezitation von Michael Heltau, einem Langzeitmitglied des Burgtheaters, und einer musikalischen Darbietung, die die emotionale Tiefe des Anlasses unterstrich. Diese Erinnerungen und Würdigungen zeigen, wie sehr Klingenbergs Einfluss noch immer in den Herzen seiner Kollegen und der Theatergemeinschaft lebendig ist.
Gerhard Klingenberg wurde am 11. Mai 1929 in Villach geboren und wuchs in einem traditionellen Arbeiterbezirk auf. Sein Werdegang führte ihn nach dem Zweiten Weltkrieg vom Schauspielunterricht bis hin zur Inszenierung an bedeutenden Theatern in Deutschland und der Schweiz. Nach seiner Zeit an der Spitze des Burgtheaters setzte er seine Karriere in Zürich fort und hinterließ sein aktives Erbe in der Theaterlandschaft.