Die Nationalratswahl 2024 hat im Bezirk Villach-Land bedeutende Veränderungen gebracht. Vor allem die Freiheitlichen, oder FPÖ, konnten in vielen Gemeinden, die bei der letzten Wahl 2019 an die ÖVP verloren gingen, ein beeindruckendes Comeback feiern. In Arriach beispielsweise liegt die FPÖ mit 54,7 Prozent an der Spitze, gefolgt von 54,3 Prozent in Stockenboi und 45,2 Prozent in Afritz, wo der Bezirksparteivorsitzende Maximilian Linder auch als Bürgermeister tätig ist. „Wir freuen uns enorm über diese Ergebnisse, die in den Gemeinden eine hohe freiheitliche Zustimmung zeigen“, bemerkte Linder enthusiastisch.
Die Reaktionen der Parteianhänger sind ebenso positiv. Gerald Ebner, der Bürgermeister von Arriach, sprach von einem Zufriedenheitsgefühl aufgrund des stärksten Ergebnisses der FPÖ in seiner Gemeinde. Das Resultat spiegelt eine unzufriedene Wählerschaft wider, die kritisch auf die Neutralitäts- und Energiepolitik der Bundesregierung blickt, wobei auch die Corona-Pandemie ein großes Thema war.
ÖVP verliert in mehreren Gemeinden
Eine weitere aufschlussreiche Wahlbeobachtung ist das Abrutschen der ÖVP, die 2019 noch die führende Kraft in Wernberg war, nun jedoch auf den dritten Platz mit lediglich 20,5 Prozent abgerutscht ist. Die FPÖ konnte hier mit 41,04 Prozent die Führung übernehmen. Auch in Finkenstein und Feld am See war die ÖVP nicht mehr in der Lage, sich an der Spitze zu behaupten und fiel in allen drei Gemeinden auf den dritten Platz.
Besonders dramatisch ist der Rückgang der ÖVP in Finkenstein, wo sie um 15,6 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl verlor. Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP) hat dies erwartet, da die Wähler zwischen FPÖ und ÖVP die Seiten gewechselt haben. In Feistritz an der Gail hat die ÖVP zwar noch 33 Prozent erhalten, dennoch ist dies ein Rückgang um 13,7 Prozentpunkte.
SPÖ verliert Hochburgen an die FPÖ
Die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) kann ihre Tradition der Hochburgen in Arnoldstein, Bad Bleiberg und Ferndorf nicht aufrechterhalten. In diesen Gemeinden musste die SPÖ die FPÖ an erster Stelle akzeptieren und auf den zweiten Platz zurückweichen. Dies zeigt, wie kräftig das politische Klima im Bezirk gestiegen ist und wo das Vertrauen der Wähler heutzutage liegt.
Es gibt in einigen anderen Gemeinden noch keine endgültigen Ergebnisse, da die Auszählungen noch andauern. Dennoch ist es evident, dass sich im Bezirk Villach-Land durch die Wahlergebnisse bedeutende politische Umbrüche vollzogen haben, die in den kommenden Wochen und Monaten für Diskussionen und Analysen sorgen werden.
Diese Wahl erscheint nicht nur als eine Bestätigung des Wandels, sondern auch als ein Indikator dafür, wie wichtig es ist, die Sorgen und Interessen der Wählerschaft wahrzunehmen. Die Reaktionen waren vielfältig, und die politischen Akteure müssen nun auf die veränderten Dynamiken reagieren, um ihre Unterstützung in den Gemeinden zurückzugewinnen oder sogar auszubauen.
