Im März dieses Jahres wurde ein Insolvenzverfahren über die Bergbahnen Dreiländereck eröffnet, was für die Gemeindeverantwortlichen von Arnoldstein und die Anlieger eine herausfordernde Situation darstellt. Bürgermeister Reinhard Antolitsch hat uns über den aktuellen Stand informiert und die Schwierigkeiten beschrieben, die sich aus dem Insolvenzverfahren ergeben.
Das Verfahren wird von dem Masseverwalter Joachim Bucher betreut und ist ein langwieriger Prozess, der unter anderem von den Bemühungen begleitet wird, neue Investoren für die Bergbahnen zu finden. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mit neun Investorengruppen Gespräche geführt und sind derzeit mit vier davon im Austausch“, erklärte Antolitsch. Trotz dieser Anstrengungen sieht es allerdings so aus, als dass im kommenden Winter kein Liftbetrieb möglich sein wird. Vor allem, da es an der notwendigen Infrastruktur, dem Personal und den finanziellen Mitteln fehlt.
Die Perspektive für den Winter
Aktuell wurde auch eine kleinere Lösung mit einem Übungslift diskutiert, die jedoch aufgrund der insolvenzrechtlichen Herausforderungen schwer umsetzbar ist. „Sollte es wider Erwarten doch möglich sein, stellt sich die Frage, wie der Betrieb organisiert werden kann“, sagte Antolitsch. Eine Integration in bestehende Systeme, wie den „Kärntner Skipass“, sowie die technischen Voraussetzungen fehlen, um auch nur einen eingeschränkten Liftbetrieb zu realisieren.
Für die Tourengeher bleibt die Situation ebenso unklar. Antolitsch ist skeptisch, ob ein offizieller Betrieb für sie eingerichtet werden kann, da auch hier noch zu viele Fragen offen sind. „Betriebshaftpflicht, Nutzung der Flächen und die Präparierung der Pisten sind alles Punkte, die geklärt werden müssen“, führte er weiter aus.
Zukunft des Dreiländerecks
„Wir wollen die Erreichbarkeit des Dreiländerecks sichern“, drückte Antolitsch seine Hoffnungen für die Zukunft aus. Dieser Ort ist nicht nur ein einzigartiger Punkt in Europa, sondern verbindet auch drei Länder, Kulturen und Sprachen. Es wird von der Gemeinde angestrebt, dass ein Investor die Bergbahnen übernimmt und das gesamte Areal für einen ganzjährigen Betrieb weiterentwickelt. Solch eine Investition käme nicht nur dem Wintertourismus zugute, sondern könnte auch im Sommer für attraktive Angebote sorgen, was entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität der Region wäre.
„Die Grundeigentümer sind sogar bereit, über ein Hektar Fläche für touristische Sommerattraktionen zur Verfügung zu stellen“, fügte er hinzu. Die Möglichkeit, das Dreiländereck zu einem ganzjährigen Ziel zu machen, könnte entscheidend sein, um die Anziehungskraft dieser Region zu erhalten.
Die allgemeine Stimmung in der Bevölkerung ist von einem starken Wunsch geprägt, die Liftanlagen zu erhalten. „Die Bürger sind sich einig, dass es sehr schade wäre, wenn die Anlagen nicht mehr funktionieren würden. Das Dreiländereck ist das einzige Kinder- und Familienskigebiet in der Nähe von Villach“, bemerkte Antolitsch. Der Erhalt dieser Infrastruktur ist nicht nur für die Einheimischen wichtig, sondern auch für die zukünftigen Touristen, die in dieser Region das Skifahren erlernen wollen.
Gleichzeitig zeigt sich allerdings, dass die Gemeinde alleine nicht in der Lage ist, diese Herausforderungen zu bewältigen. „Wir brauchen einen Schulterschluss von Investoren, Grundeigentümern, der Tourismusregion, der Gemeinde und dem Land Kärnten“, betonte der Bürgermeister. Es bleibt abzuwarten, ob es in der kommenden Zeit durch diese Zusammenarbeit gelingen kann, neue Wege für das Dreiländereck zu finden und damit einen wichtigen Teil der regionalen Tourismusinfrastruktur zu sichern. Für eine tiefere Analyse und weitere Informationen zu dieser Thematik sehen Sie den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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