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USA überholt Österreich: Internationale Expansion treibt Wietersdorfer Gruppe zum umsatzstärksten Markt

Die österreichische Wietersdorfer Gruppe verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatz von 1.071 Millionen Euro und konnte somit ihr Geschäftsjahr erfolgreich abschließen. Trotz des rückläufigen Baubereichs entwickelten sich die fünf Geschäftsfelder der Gruppe positiv. Besonders hervorzuheben ist der signifikante Zuwachs von 19,7 Prozent bei den GFK-Rohrsystemen, die erneut den größten Umsatzbereich der Gruppe mit 482,8 Millionen Euro darstellten. Ein Teil dieses Umsatzes, nämlich 69,8 Millionen Euro, wurde von der im Jahr 2023 erworbenen lateinamerikanischen O-tek Gruppe erwirtschaftet. Die Fokussierung auf Internationalisierung erwies sich somit als erfolgreich, da Nord- und Südamerika zusammen etwa ein Viertel des Umsatzes ausmachten. Besonders die USA wurden mit einem Umsatz von 194,92 Millionen Euro zum umsatzstärksten Markt und überholten erstmals Österreich. Europa bleibt jedoch weiterhin der Kontinent mit dem größten Umsatzanteil für die Wietersdorfer Gruppe, trotz eines geringen Umsatzminus von 2,15 Prozent.

Die Expansion in Nord- und Südamerika bietet ein enormes Potenzial für die Wietersdorfer Gruppe, da in den kommenden Jahren hohe Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere in den Bereichen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, erwartet werden. Die Gruppe hat frühzeitig in diesen Regionen investiert, um das Marktpotenzial auszuschöpfen und sich zukunftsfit aufzustellen. Mit 89 Produktions- und Vertriebsstandorten in 47 Ländern und Vertriebsaktivitäten in über 110 Ländern ist die Wietersdorfer Gruppe international erfolgreich aufgestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Wietersdorfer Gruppe liegt auf der grünen Transformation. Das Ziel einer CO2-neutralen Produktion wird innerhalb der Gruppe konkret verfolgt, mit Investitionen von rund 31 Millionen Euro im Jahr 2023 in grüne Transformationsprojekte. Dazu gehören die Entwicklung CO2-armer Zemente, die Nutzung erneuerbarer Energien und der Einsatz von Recycling-Materialien. Ein Meilenstein wurde bereits mit der Energieneutralität in Spanien erreicht, wo unter anderem Solarpaneelen installiert wurden, um den Energiebedarf des spanischen Werks zu decken. Zudem wurden CO2-Emissionen durch die Wiederaufforstung von knapp 80 Hektar Wald kompensiert. Auch für das Jahr 2024 sind weitere Maßnahmen zur grünen Transformation geplant, wie die Errichtung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Slowenien und eine PV-Anlage in den USA.

Das Geschäftsfeld der GFK-Rohrsysteme bleibt weiterhin der größte Umsatzbringer der Wietersdorfer Gruppe. Mit 482,8 Millionen Euro entspricht dies 45 Prozent des Jahresumsatzes. Die Geschäftsfelder Zement und Beton folgen mit 267 Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt von Industriemineralien mit 172,9 Millionen Euro. Das Geschäftsfeld PP-Rohrsysteme hingegen verzeichnet einen Rückgang von 9 Prozent aufgrund des Einbruchs in der Baubranche. Insgesamt sind die USA das umsatzstärkste Land für die Wietersdorfer Gruppe im Jahr 2023, gefolgt von Österreich und Deutschland.

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Die Wietersdorfer Gruppe investiert weiterhin in ihre Standorte, um langfristig international konkurrenzfähig zu bleiben. Mit einem Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Euro pro Jahr und einer internationalen Präsenz ist das Unternehmen gut aufgestellt. Jedoch wird das Jahr 2024 voraussichtlich Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere aufgrund der rückläufigen Bauwirtschaft in Deutschland und Österreich, der Unsicherheit der Strompreisentwicklung, des Fachkräftemangels und der Überregulierung der europäischen Märkte.

Die Wietersdorfer Gruppe besteht aus den Unternehmen Amiblu, HOBAS und O-tek für GFK-Rohrsysteme, Alpacem für Zement und Beton, Calcit für Industriemineralien, Poloplast für PP-Rohrsysteme und Intercal für Kalk. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 3.300 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 1.171 Millionen Euro.

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