In Kärnten steht die Zeit des „Umtschurren“ an – ein traditioneller Brauch, der Familien zusammenführt, um ihre Winterarbeiten zu erledigen. Ausbesserungen am Haus, das Reparieren von Werkzeugen sowie die Zubereitung von Dörrobst und Wurst sind nur einige der Aufgaben, die auf dem Programm stehen. Laut der Kärnten-Expertin Rotraud Jungbauer sind diese Praktiken tief im Brauchtum verwurzelt und prägen die Vorweihnachtszeit. Früher gehörte auch das Spinnen zu den wichtigen Arbeiten; im Lavanttal etwa galt der Dienstag als heiliger Tag für diese Tätigkeit, da man sonst böse Geister anziehen könnte, wie Kärnten ORF berichtete.
Rituale zur Wintersonnenwende
Besondere Bedeutung kommt dem 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, zu. In dieser Zeit glauben Menschen, dass die Grenzen zwischen der guten und bösen Geisterwelt verschwommen sind. Um böse Geister zu vertreiben, treiben die Perchten ihr Unwesen, während die traditionellen Rauhnächte beginnen. Die Bauern vollziehen Rituale wie das Besprühen des Viehs mit Weihwasser, um es vor Krankheiten zu schützen. Laut Jungbauer bringen immergrüne Zweige über der Tür Schutz vor Unheil, während am Thomastag mit Rauch von Kräutern und Weihrauch die Räume gesäubert werden müssen – eine Methode, um das Heim vor Leid und Krankheit zu bewahren, wie ERF-Medien bestätigte.
Ein weiter Brauch an diesem Tag ist es, Wacholdernadeln ins Futter der Tiere zu mischen, um sie zu schützen. Am Thomastag gibt es zudem die Möglichkeit, in die Zukunft zu schauen; unverheiratete Frauen und Männer dürfen in stilles Wasser blicken, um herauszufinden, wer ihr Partner im kommenden Jahr sein wird. Dies unterstreicht die Vielseitigkeit und den kulturellen Reichtum der Kärntner Bräuche während der Weihnachtszeit, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung