Der EU-Beitritt Sloweniens vor 20 Jahren hat in Kärnten signifikante Veränderungen hervorgebracht. Die Anzahl der in Kärnten lebenden Menschen, die in Slowenien geboren wurden oder die slowenische Staatsbürgerschaft besitzen, ist von knapp 4300 im Jahr 2004 auf 7900 im Jahr 2023 angestiegen, was einer Steigerung um 84 Prozent entspricht. Insbesondere die Beschäftigten mit slowenischem Pass haben sich seit 2008 von rund 1100 auf fast 3000 erhöht und machen mittlerweile über 17 Prozent aller unselbständig Beschäftigten in Kärnten aus.
Die Bürgermeister von Bleiburg und Prevalje reflektieren die Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte positiv. Trotz der Wiedereinführung von Grenzkontrollen leben die Bürgerinnen und Bürger mittlerweile als eine Einheit und gestalten die Region rund um die Petzen gemeinsam. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Kärnten hat ebenfalls zugenommen, wobei viele Betriebe Tagespendler aus Slowenien beschäftigen, die in Österreich bessere Verdienst- und Arbeitsbedingungen vorfinden.
Ein vorbildliches grenzüberschreitendes Projekt ist der Geopark Karawanken, an dem neun Kärntner und fünf slowenische Gemeinden beteiligt sind. Der Beitritt Sloweniens zur EU hat Türen geöffnet, die eine effektive Zusammenarbeit ermöglichen. Die Wirtschaftskammer Kärnten betont die positive wirtschaftliche Entwicklung zwischen den beiden Ländern seit dem EU-Beitritt, merkt jedoch an, dass noch Luft nach oben besteht insbesondere in Bezug auf gemeinsame Förderanträge an die EU.