In der Gemeinde Kappel am Krappfeld im Bezirk St. Veit an der Glan regt sich vehementer Widerstand gegen die geplante Errichtung eines Steinbruchs. Ein neues Gutachten, das von der Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch“ in Auftrag gegeben wurde, hat die Bedenken der Anwohner weiter verstärkt. Einer der Hauptkritikpunkte betrifft die Lärmemissionen, die durch den Abbau von Rohstoffen entstehen könnten.
Das Gutachten, erstellt von einem Sachverständigenbüro aus Wien, basiert auf Messungen, die zwei Mal in der Ortschaft Gasselhof durchgeführt wurden. Laut Gerald Seiler, dem Sprecher der Bürgerinitiative, ergibt sich aus den neuen Ergebnissen, dass der vorherige Lärmpegel erheblich niedriger ist als ursprünglich vom Amtssachverständigen des Landes angenommen. Seiler erklärt: „Das neue Gutachten beschreibt, dass die Zumutbarkeitsgrenze mit dem Steinbruch bei weitem überschritten ist. Das wurde aufgrund der Abbaumengen und Abbauzeiten hochgerechnet.“ Damit wird klar, dass die Lärmbelastung für die Bevölkerung eine erhebliche Rolle spielt und ernsthaft in Betracht gezogen werden muss.
Bedenken um die Umwelt
Ein weiterer wichtiger Punkt, den die Bürgerinitiative hervorgehoben hat, ist die potenzielle Bedrohung des Lebensraums geschützter Tierarten durch das geplante Projekt. Ein zusätzliches Gutachten, das vom Kärntner Sachverständigen Robert Unglaub erstellt wurde, legt dar, dass der Steinbruch die natürlichen Lebensräume dieser geschützten Tiere erheblich beeinträchtigen könnte. Die Gegner des Projektes argumentieren, dass die eingereichten Unterlagen nicht den erforderlichen Standards entsprechen und daher das geplante Bauvorhaben nicht genehmigungsfähig ist.
Das Verfahren zur Genehmigung des Steinbruchs läuft nun seit mehreren Monaten. Das Dolomitwerk Eberstein Neuper, das hinter dem Vorhaben steht, hat anfänglich betont, dass der Abbau eines wertvollen Rohstoffs für die regionale Wirtschaft wichtig sei und man somit die Abhängigkeit von importierten Materialien verringern könne. Trotz dieser Argumentation haben die Anwohner wenig Vertrauen in die positive Auswirkungen des Projekts. Eberstein Neuper hat zudem versichert, dass man die Entscheidung der zuständigen Behörden akzeptieren werde, auch wenn es Jahre dauern könnte, bis diese letztendlich fällt.
In der Zwischenzeit ist ein Informationsabend für die Bevölkerung geplant, um alle Beteiligten über den Stand der Dinge und die neuen Entwicklungen zu informieren. Dies wird eine Gelegenheit für die Bürger sein, ihre Bedenken zu äußern und mehr über die laufenden Gutachten zu erfahren. Der Widerstand gegen den Steinbruch zeigt sich in einer starken Mobilisierung der Anwohner, die ein gutes Stück ihrer Lebensqualität und der Natur, in der sie leben, schützen möchten. Die nächsten Schritte in diesem Verfahren könnten entscheidend für die Zukunft der Gemeinde Kappel am Krappfeld sein.