Am Freitag wurden die Anwohner von Klagenfurt erfreut über die Nachricht, dass das zuvor als kontaminiert geltende Trinkwasser nun wieder unbedenklich ist. Enterokokken, die aus dem Wasser entfernt werden mussten, sind nicht mehr vorhanden und die Versorgung kann wieder aus der Leitung genutzt werden. Doch diese positive Wendung wirft auch einen Schatten auf die Situation in St. Veit, wo das Trinkwasser in einer privaten Versorgungsanlage in Stromberg (Frauenstein) seit achtzehn Monaten ungenießbar ist.
Die vermuteten Probleme in Stromberg werfen die Frage auf, wie sicher die Trinkwasserversorgung in anderen Regionen von Mittelkärnten insgesamt ist. In einem Interview betonte Erich Eibensteiner, ein Zivilingenieur, dass solche Vorfälle wie in Klagenfurt auch in anderen Bezirken nicht ausgeschlossen sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, schnell zu handeln, wenn Anzeichen von Verunreinigungen auftreten.
Wasserverhältnisse in Mittelkärnten
Eibensteiner erläuterte den Ablauf der Problemerkennung: Bei einer Probenentnahme wird als Erstes die Wasserquelle überprüft. Wenn dort keine Verunreinigungen gefunden werden, kommen die Wasserbehälter und anschließend das Trinkwassernetz an die Reihe. In den Städten von St. Veit und Feldkirchen existieren spezielle Wasserverteilungsnetze, die so konstruiert sind, dass sie beim Auftreten von Verunreinigungen absperrbar sind. Dies ermöglicht es, die betroffenen Bereiche direkt zu isolieren und einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen.
Verunreinigungen können auf verschiedene Arten ins Netz gelangen, beispielsweise durch Baustellen oder private Wasserbehandlungsanlagen, die unsachgemäß betrieben werden. Auch der Zugang zu öffentlichen Hydranten kann problematisch sein, weil diese von Kehrmaschinen oder landwirtschaftlichen Betrieben genutzt werden. Eibensteiner wies darauf hin, dass Enterokokken in den Bezirken Feldkirchen und St. Veit bei Entdeckung sofortige Informationsmaßnahmen nach sich ziehen würden, um die Wasserversorgung innerhalb weniger Stunden wiederherzustellen.
In ländlichen Gebieten wird die Wasserversorgung oft linear gestaltet, was die Identifizierung von Problemen erschweren kann. Die Frequenz der Wasseranalysen in ländlichen und städtischen Gebieten unterscheidet sich ebenfalls, was bedeutet, dass ländliche Netze seltener getestet werden.
Die Bedeutung der geplanten Wasserschiene
Durch zunehmend häufige Wetterextreme werden Wasserversorgungsprobleme erwartet. Eibensteiner erläuterte, dass die geplante Wasserschiene Kärnten eine Ringleitung darstellen soll, die in Notfällen die Bezirke Feldkirchen, St. Veit, Klagenfurt und Villach miteinander verbindet und eine schnelle Wasserversorgung ermöglichen soll. Hätte diese Wasserschiene bereits existiert, wäre das Problem in Klagenfurt möglicherweise schneller behoben worden, da das Wassernetz durch zwei Bezirke gespült hätte werden können.
Die Baumaßnahmen für die Wasserschiene sind für 2027 geplant, und die Finanzierung wurde bereits von Seiten des Landes zugesagt. Das Projekt war im März dieses Jahres bereits zur Diskussion, bevor der Vorfall in Klagenfurt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer solchen Infrastruktur lenkte.
Die Tatsache, dass die Wasserversorgung augenscheinlich nicht ausreichend vor Verunreinigungen geschützt ist, zeigt, dass die Sicherheit des Trinkwassers in der Region St. Veit und Feldkirchen kontinuierlich überwacht werden muss. Die Beteuerung von Fachleuten wie Erich Eibensteiner, dass die Probleme angesprochen und schnell behoben werden können, bietet zwar Hoffnung, dennoch bleibt der Druck auf die zuständigen Behörden und Betreiber, die Wasserqualität zu gewährleisten, bestehen.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik bietet die Berichterstattung auf www.kleinezeitung.at einen umfassenden Überblick.
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