Die Spittaler Türkkaserne war kürzlich Schauplatz eines besonderen Ereignisses, das dem scheidenden Bezirkshauptmann Klaus Brandner gewidmet war. Dieser wird am 30. November in den Ruhestand treten, nachdem er seit 2009 an der Spitze der Bezirkshauptmannschaft stand. Während seiner Amtszeit hat Brandner bei zahlreichen Krisen, insbesondere während der schweren Unwetterereignisse in den letzten Jahren, eine zentrale Rolle als Krisenmanager eingenommen.
Die Veranstaltung, bekannt als „Blaulichttag“, diente nicht nur der Feier, sondern war auch als Vernetzungstreffen für Behörden, Einsatzorganisationen und Gemeinden gedacht. Bereits 2015 initiierte Brandner Sicherheitsstammtische, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen zu stärken. „Krisen- und Katastrophenschutz funktioniert nur im Netzwerk“, stellte er fest.
Rückblick auf vergangene Katastrophen
Bei einem Rückblick von Walter Egger, dem Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Spittal, wurde deutlich, welche Herausforderungen der Bezirk unter Brandners Leitung bewältigen musste. Zu den erwähnten Großschadensereignissen gehören Sturm Paula von 2008, ein Waldbrand am Plankogel 2015 sowie zahlreiche Hochwasserereignisse, die im Jahr 2018 und in den folgenden Jahren stattfanden. Die Zunahme dieser extremen Wetterereignisse zeigt eine besorgniserregende Tendenz: „Vor Jahren gingen wir davon aus, dass solche Ereignisse alle zwei bis drei Jahre auftreten. Jetzt kommen sie zwei- bis dreimal im Jahr“, kommentierte Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober.
Eine der gravierendsten Folgen dieser Unwetter sind die massiven Schäden, die an den Wäldern des Bezirks entstanden sind, die insgesamt eine Fläche von 140.000 Hektar umfassen. Ernst Hans Lackinger, der bald den Posten des Bezirksforstinspektors übernehmen wird, informierte über die forsttechnische Unterstützung in Katastrophenfällen und die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen. Viele Schutzwälder sind durch diese extremen Wetterbedingungen stark geschädigt und können ihre Schutzfunktion nicht mehr voll erfüllen. Wiederherstellungsmaßnahmen können bis zu 50 Jahre in Anspruch nehmen.
Die Veranstaltung bot auch Einblicke in die geplante Großübung „Transversalis24“, die vom 9. bis 13. Dezember stattfinden soll. An dieser Übung werden 500 Soldaten, 70 Fahrzeuge und zwei Hubschrauber teilnehmen. Der Hauptfokus liegt auf dem Schutz der Tauernautobahn (A 10), und die Übung erstreckt sich über mehrere Gemeinden der Region.
Klaus Brandner bedankte sich bei allen Anwesenden für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während seiner Amtszeit. Er betonte die Bedeutung der starken Kooperation zwischen den verschiedenen Organisationen und Gruppen, die oft in Krisensituationen zusammenarbeiten müssen. Seine Ehefrau Eva, die stellvertretend für seine künftige „Chef“ bezeichnet wurde, erhielt ebenfalls Blumen als Zeichen der Anerkennung.
Nach den Reden fand ein Austausch unter hochrangigen Vertretern der Rettungs- und Sicherheitsorganisationen statt, darunter das Rote Kreuz, die Polizei und die Bergrettung. Dieses Treffen verdeutlichte sowohl die Bedeutung der Vernetzung als auch die Herausforderungen, die in Zukunft auf die Einsatzkräfte zukommen werden. Verschiedene Fachleute nutzten die Gelegenheit, um sich über Strategien und Erfahrungen auszutauschen.
Der Blaulichttag war somit nicht nur ein Abschied für Klaus Brandner, sondern auch eine wichtige Plattform für den Austausch von Erfahrungen und die Planung zukünftiger Maßnahmen im Katastrophenschutz. Die Herausforderungen, die in der Vergangenheit gemeistert wurden, zeigen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit in der Region.
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