Eine bedeutende Schienenverbindung, die den Norden und Süden der Alpen verbindet, steht vor umfassenden Renovierungsarbeiten. Ab dem Montag, den 18. November 2024, bleibt der Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz für voraussichtlich acht Monate komplett gesperrt. Diese Maßnahme wurde notwendig, um die Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand zu bringen und verschiedene Elemente der Tunnelinfrastruktur, einschließlich der Schale und der Oberleitung, zu modernisieren.
Der Tauerntunnel ist mit einer Länge von 8,3 Kilometern eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Er wird nicht nur für den Güterverkehr genutzt, sondern auch von zahlreichen Fernverkehrszügen, die Passagiere zwischen Deutschland, Österreich und Italien transportieren. Für Pendler und Reisende ist diese Strecke von großer Bedeutung, besonders in der Reisezeit.
Folgen der Sperrung
Mit Beginn der Sperrung fallen sämtliche Nightjets der ÖBB, die von Deutschland nach Italien verkehren, ersatzlos aus. Dazu gehören Züge von Stuttgart über München nach Venedig und von München nach Rom. Dies wird insbesondere bei Reisenden und Geschäftsreisenden auf Unmut stoßen, da sie auf alternative Transportmittel zurückgreifen müssen.
Für den Zugverkehr zwischen München und Zagreb wird eine Umleitung über Graz eingerichtet. Der Fernverkehr wird während der Sperrung durch stündliche Busse zwischen Bischofshofen und Spittal an der Drau ersetzt. Reisende in das Gasteinertal können bis März 2025 weiterhin mit der Bahn anreisen, allerdings wird auch hier ab dem 3. März der Zugverkehr eingestellt und ein Schienenersatzverkehr zwischen Schwarzach im Pongau und Bad Gastein eingerichtet.
Einfluss auf Pendler und Reiseverkehr
Die vorübergehende Schließung des Tauerntunnels trifft vor allem die Pendler in der Region hart. Obwohl Ersatzbusse zwischen Mallnitz und Bad Gastein angeboten werden, bedeutet dies für viele Pendler eine drastische Erhöhung der Reisezeit von lediglich 22 Minuten mit dem Zug auf fast sechs Stunden mit dem Bus. Diese Verlängerung wird sowohl psychisch als auch physisch eine Belastung für die betroffenen Personen darstellen.
Zusätzlich bezieht sich die Sperrung nicht nur auf den Zugverkehr. Es wird auch ein Bus-Shuttle für die Radfahrer, die die Tauernschleuse als Teil des Alpe-Adria-Radwegs nutzen, ab dem 11. April 2025 eingerichtet. Die Tauernschleuse für Autofahrer ist ebenfalls bis zum 5. Juli 2025 nicht verfügbar, da sie als alternative Route zur Tauernautobahn dient, die aufgrund von Sanierungen ebenfalls beeinträchtigt ist.
Die aktuelle Sperrung ist nur der erste Schritt, denn im ersten Halbjahr 2027 ist eine zweite Bauphase geplant, die erneut zu einer fünfmonatigen Schließung des Tunnels führen wird. Dies wirft Fragen auf, wie die Region und die Passagiere mit den fortlaufenden Beeinträchtigungen umgehen werden. Eine weitere wichtige Verbindung, der zentrale Dolomitenpass, bleibt bis Ende November gesperrt und erhöht damit den Druck auf alternative Reisewege.
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