
In einem erschütternden Fall von jahrelichem sexuellen Missbrauch wurde ein 61-jähriger Angeklagter in Kärnten zu 14 Jahren Haft verurteilt. Der gebürtige Bosnier hatte über einen Zeitraum von 26 Jahren seine Verwandten missbraucht, vergewaltigt und mit dem Tod bedroht. Die Taten ereigneten sich nicht nur in Kärnten, sondern auch im Heimatland des Täters, Bosnien. Betroffene hatten in ihrer Kindheit oft das Vertrauen in ihre Eltern gesucht, jedoch wurden ihre Hinweise nicht ernst genommen, was die Situation für sie zusätzlich erschwerte, wie die Kleine Zeitung berichtete.
Traumatische Folgen für die Opfer
Eine der betroffenen Frauen gab zu Protokoll, dass sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leide, die sich unter anderem in Flashbacks und Albträumen äußert. Der Gutachter stellte tatsächlich PTBS fest, was das Strafmaß bedeutend erhöhte. Während des Verfahrens wurde deutlich, dass familiärer Druck eine Rolle spielte, der die Betroffenen dazu brachte, den Kontakt zum Angeklagten aufrechtzuerhalten. Staatsanwältin Daniela Matschnig erklärte, dass es für die Kinder extrem schwierig war, sich aus einer solche toxischen Umgebung zu befreien: „Was hätte das Kind tun sollen, als mit den Eltern mit zum Onkel zu gehen?“
In einem aufwühlenden Schlussplädoyer wurde festgestellt, dass die Beschuldigungen gegen den Angeklagten keine Erfindung waren, sondern dem typischen Muster von Sexualstraftätern entsprachen, die schrittweise vorgehen, um zu testen, wie weit sie gehen können. Der Angeklagte wurde schließlich schuldig gesprochen und muss zusätzlich 38.040 Euro an Schmerzensgeld zahlen. Verteidiger Oliver Lorber hatte vorgeschlagen, die Beweise kritisch zu hinterfragen und betonte die Unschuld des Angeklagten bis zur Klageerhebung, was jedoch auf taube Ohren stieß. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung zu dem Entschluss ab, wie Jurafüralle berichtete.
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