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Schneearmer Winter: Gemeinden sparen, doch die Sorgen bleiben!

In der Kärntner Gemeinde Finkenstein, die für ihr weitläufiges Straßennetz bekannt ist, musste aufgrund eines schneearmen Winters bisher kein einziger Einsatz zur Schneeräumung durchgeführt werden. Eigentlich war eine kostspielige Schneefräse angeschafft worden, doch diese blieb ungenutzt. Dies berichtet ORF Kärnten. Bürgermeister Christian Poglitsch äußerte jedoch Bedenken, dass sich die finanziellen Einsparungen auf lange Sicht durchsetzen könnten. „Wir wissen, dass der Winter oft bis Ostern andauert, und es könnte noch zu vielen Wintereinsätzen kommen“, betont er. Die anhaltende Gefahr von Glatteis zwingt die Gemeinde, weiterhin erhebliche Mengen Streusalz einzusetzen, was die Kosteneinsparungen schnell wieder zunichte machen könnte.

Ähnliche Herausforderungen zeichnen sich auch in der Nachbargemeinde Ferlach ab, wo der kommunale Winterdienst einen Sechsstelligen Betrag für die laufenden Winterdienste einplant, während das Wetter weiterhin unberechenbar bleibt. Werner Weratschnig vom Bauhof Ferlach berichtet von einer konstanten Salzverbrauchsrate, die sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verringert hat, trotz der milden Temperaturen. Dies kann sich ändern, wenn im ökologisch bedenklichen späten Winter doch noch Niederschlagsmengen zunehmen. Auch im nahegelegenen Villach hat der Winterdienst bisher weniger Streusalz benötigt, jedoch hängt die Effizienz stark von künftigen Wetterentwicklungen ab.

Technische Innovationen im Winterdienst

Parallel dazu zeigt der Fortschritt in der Winterdienstechnologie vielversprechende Ansätze zur Effizienzsteigerung: Bereits seit Jahren wird der Standard der Feuchtsalzstreuung hinterfragt. Experten wie Josef Neuhold von der Österreichischen Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (FSV) empfehlen, die Streumenge individuell an die Witterungsbedingungen anzupassen. „Eine optimierte Salzsteuerung reduziert nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt“, erklärte Neuhold. Heutzutage können Streufahrzeuge flexibel eingesetzt werden, sogar Kombinationsgeräte, die die ideale Mischung aus Trockensalz und Sole fertigen – je nach Erfordernis.

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Zudem ist die Dokumentation der Winterdiensteinsätze unerlässlich, um im Falle von Schadensfällen gut vorbereitet zu sein. Neuhold rät dazu, die Einsatzunterlagen mindestens vier Jahre lang aufzubewahren. Dank moderner Forecast-Modelle haben die Winterdienste außerdem jetzt die Möglichkeit, präzise Vorhersagen über Wetterverhältnisse und Salzmengen auf den Straßen zu treffen. So bleibt Zeit für wichtige Instandhaltungsarbeiten, wie bspw. das Entsorgen von Gehölzen und das Einsammeln von Müll.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Naturkatastrophe
In welchen Regionen?
Finkenstein, Ferlach, Villach
Genauer Ort bekannt?
Finkenstein, Österreich
Ursache
schneearmer Winter, Glatteisgefahr
Beste Referenz
kaernten.orf.at
Weitere Quellen
kommunalnet.at

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