Seit dem ersten Arbeitsgespräch zwischen Vertretern von Kärnten und Friaul im Jänner in Tolmezzo wurden nur wenige gesicherte Informationen zur weiteren Vorgehensweise am Plöckenpass an die Kärntner Landesregierung übermittelt. Daher hat LHStv. Martin Gruber gestern, am späten Nachmittag, zu einem zweiten Plöckenpass-Treffen geladen, diesmal nach Kötschach-Mauthen.
Die in Friaul für Infrastruktur zuständige Landesrätin Cristina Amirante stellte dabei, gemeinsam mit italienischen Fachbeamten, den aktuellen Stand sowie den Zeitplan des Sanierungsprojekts vor. Der Fahrplan auf italienischer Seite sieht vor, dass die Genehmigungsverfahren für die Sanierung der Bestandsstrecke im April abgeschlossen werden. Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Friaul und dem Straßenerhalter ANAS wird im Mai mit der Umsetzung begonnen. Die Arbeiten gliedern sich in zwei Phasen: erstens Felssprengungen und Hangsicherungsarbeiten, zweitens Sanierung der bestehenden Fahrbahn. Landesrätin Amirante hat zugesichert, dass die Strecke mit Ende 2024 wieder geöffnet werden kann.
Für die schnelle Errichtung einer Notstraße, über welche der Verkehr während der Bauarbeiten geführt werden hätte können, gibt es von Friaul allerdings kein grünes Licht, solange die Felssicherungsarbeiten nicht abgeschlossen sind. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß, da aktuelle Steinschlagbereiche gequert werden müssten, um überhaupt einen Zugang zur möglichen Notstrecke zu schaffen. Friaul habe jedoch in Aussicht gestellt, eine solche Behelfsstrecke zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen zu können, um bei weiteren Behinderungen auf der SS52 eine Alternative zu haben.
Zudem wurde zwischen Gruber und Amirante die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul beschlossen, um langfristige Lösungen für eine sichere Straßenverbindung zwischen den beiden Regionen zu prüfen. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe wurde bereits vereinbart und soll die Präsentation der technischen Details zum Sanierungsprojekt der ANAS zum Inhalt haben.
In der Tabelle sind wichtige Informationen zu den aktuellen Planungen und dem Zeitplan des Sanierungsprojekts dargestellt:
Planungen und Zeitplan des Sanierungsprojekts am Plöckenpass |
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Genehmigungsverfahren |
– Beginn: April 2022 |
– Abschluss: voraussichtlich im April |
Beginn der Umsetzung des Projekts |
– Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Friaul und ANAS: Mai 2022 |
Inhalt der Arbeiten |
– Phase 1: Felssprengungen und Hangsicherungsarbeiten |
– Phase 2: Sanierung der bestehenden Fahrbahn |
Voraussichtliche Wiedereröffnung der Strecke |
– Ende 2024 |
Die lokale Bedeutung des Plöckenpasses ist historisch bedingt und hat direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft in Kärnten, insbesondere im Gailtal. Der Pass ist eine bedeutende Verkehrsverbindung zwischen Kärnten und Friaul und spielt eine wichtige Rolle im grenzüberschreitenden Handel und Tourismus. Die vorübergehende Schließung der Straße aufgrund von Sanierungsarbeiten hat Auswirkungen auf den regionalen Verkehr und kann zu Verzögerungen und Behinderungen führen. Daher ist die rechtzeitige Wiedereröffnung der Strecke von großer Bedeutung für die Wirtschaft und die Bewohner der Region.
Die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul zeigt das Bestreben, gemeinsame Lösungen für eine sichere Straßenverbindung zu finden. Die Prüfung von langfristigen und nachhaltigen Absicherungsmaßnahmen sowie die Verbesserung des Informationsflusses zwischen den beiden Regionen sind wichtige Schritte, um die Straßenverbindung langfristig zu sichern.
Bildunterschrift: LHStv. Martin Gruber und die friulanische Landesrätin Cristina Amirante (Quelle: Büro LHStv. Gruber/Gamper)
Rückfragehinweis: Büro LHStv. Gruber
Redaktion: Wedenigg/Vouk
Quelle: Land Kärnten