Die Adventszeit wird von einer besorgniserregenden Welle von Übergriffen auf Krampusse überschattet. In den letzten Tagen wurden gleich vier Krampusse während Umzügen in Moosburg und Spittal an der Drau angegriffen. Der schwerste Vorfall ereignete sich am Sonntag, als ein 24-jähriger Teilnehmer aus dem Bezirk Völkermarkt von einem unbekannten Täter brutal an seinen Hörnern gepackt wurde und das Bewusstsein verlor. Er wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert und ist dort weiterhin stabil, berichtet ORF Kärnten. Ein weiterer Vorfall, der kurz nach dem ersten geschah, betraf einen 55-jährigen Mann, der die Maske eines 18-Jährigen beschädigte, indem er an den Hörnern riss, bis eines abbrach.
Steigende Aggressivität gegenüber Krampussen
Auf den Krampusumzügen zeigt sich ein alarmierendes Muster: die Aggressivität der Zuschauer steigt. In diesem Jahr sind bereits fünf Krampusse verletzt worden, darunter auch zwei Jugendliche. „Die Aggressivität von Menschen gegenüber den Krampussen hat sich deutlich erhöht“, sagt die 20-jährige Laura Zikulnig von den Seenteufeln Keutschach, und das schockiert nicht nur die Aktiven, sondern auch die Polizei. Diese registriert ein neuartiges Phänomen und sieht sich daher gezwungen, die Umzüge genauer zu überwachen. Trotz der ergriffenen Maßnahmen bleiben die Krampusse besorgt. „Es ist wie eine Welle der Provokation, und keiner weiß, was als Nächstes passiert“, fügt Isabel Koller von den Seenteufeln hinzu. Um die Krampusse zu schützen und die Tradition aufrechtzuerhalten, wird die Polizei in Zukunft noch präsenter sein müssen.
Wie die Vorfälle aus Moosburg und Spittal zeigen, bleibt ein Täter noch unbekannt, während ein anderer bereits identifiziert wurde und angezeigt wird. Diese aggressiven Begegnungen werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf die Tradition, sondern gefährden auch die Sicherheit der Teilnehmer erheblich. „Wir sind alarmiert und müssen ernsthaft über unsere Sicherheit nachdenken“, schließt der 17-jährige Jan-Pascal Zimpernig von der Krampusgruppe Suetschach, während die Tradition trotz aller Unruhen nicht aufgegeben werden soll, so berichtet sn.at.