Jährlich sind in Kärnten zahlreiche Wildunfälle zu verzeichnen, wobei die Zahlen alarmierend hoch sind. Im Durchschnitt ereignen sich dort mehr als 4.000 solcher Kollisionen pro Jahr. Besonders gefährlich sind die Monate, in denen die Tage kürzer werden, da mit der vermehrten Dämmerung und Nebel auch das Risiko für Autofahrer steigt. In den letzten Jahren wurden 31 Menschen bei Wildunfällen verletzt, was die Wichtigkeit der Vorsicht im Straßenverkehr unterstreicht.
Die meisten Unfälle passieren in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt. Dies ist vor allem auf die hohe Dichte des Straßennetzes zurückzuführen. Besonders auffällig ist, dass über 62 Prozent der Unfälle mit Rehwild zu tun haben. Jäger Hubert Tripolt stellte fest, dass auf der Landesstraße am Klippitzthörl im vergangenen Jahr allein acht Rehe als Fallwild registriert wurden.
Maßnahmen zur Unfallvermeidung
Um solche Zusammenstöße zu reduzieren, haben die Jäger in der Region Wildwarngeräte installiert. Diese Geräte sind mit akustischen und visuellen Signalen ausgestattet, die Wildtiere warnen sollen. Gerald Muralt, ein Wildbiologe, erklärt, dass die Aufstellung dieser Geräte nicht willkürlich erfolgt. Es gibt klare Kriterien, basierend auf bekannten Wildkorridoren, also den Routen, die Wildtiere gewöhnlich nutzen. Dadurch können vor allem gefährliche Bereiche gezielt erschlossen werden.
Diese präventiven Maßnahmen zeigen ihren Erfolg: An Orten, wo die Wildwarngeräte installiert wurden, konnten seither keine Wildunfälle mehr registriert werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass technologische Lösungen zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können. Autofahrer sollten dennoch auch eigenverantwortlich handeln und sich der Gefahren bewusst sein.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit, auf ein Wildtier zu treffen, vor allem in der Nacht und bei Dämmerung erhöht ist. Autofahrer wird geraten, diese Zeiten besonders vorsichtig zu befahren. Die Empfehlung ist, ausreichend Abstand zu halten, abzuflenden und, falls notwendig, stark zu bremsen, ohne jedoch den Steuerung zu verlieren.
Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
Obwohl viele Unfallrisiken gemindert werden können, bleibt die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer entscheidend. Ablenkung und überhöhte Geschwindigkeit werden als Hauptursachen für Wildunfälle identifiziert. Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte aller Wildunfälle von unaufmerksamen Fahrern verursacht werden. Bei schlechten Sichtverhältnissen oder Nebel sollte man sich immer an die gegebenen Bedingungen anpassen.
Die Zahlen und Statistiken sprechen für sich. In Anbetracht der Wildunfälle in Kärnten ist es unerlässlich, dass Autofahrer weiterhin informiert und sensibilisiert werden. Sie sollten sich über die Gefahren im klaren sein und im Zweifel stets vorsichtiger fahren. Regelmäßige Kampagnen und Informationen, wie sie von kaernten.orf.at veröffentlicht werden, sind wichtige Schritte in Richtung mehr Sicherheit auf den Straßen.
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