Im vergangenen Jahr erlebte Kärnten einen besorgniserregenden Anstieg von Verletzungen bei Kindern im Straßenverkehr. Insgesamt wurden 198 Kinder verletzt, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 2022 mit 160 Verletzten darstellt. Diese alarmierende Entwicklung hat den VCÖ (Verein österreichischer Verkehrsexperten) dazu veranlasst, verstärkte Maßnahmen für die Sicherheit von Kindern im Verkehr zu fordern.
Ein entscheidender Punkt hierbei ist, dass die Mehrheit der verletzten Kinder als Insassen von Pkw verunglückt ist. Laut einer aktuellen Analyse des VCÖ war im Ortsgebiet jedes dritte verletzte Kind entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Die Sicherheitslage für Kinder muss dringend verbessert werden, um ihnen eine unhinderte Mobilität zu ermöglichen.
Forderung nach sicheren Wegen
Kinder brauchen Bewegung, und eine sichere und kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur ist hierfür unerlässlich. „Es ist wichtig, dass Kinder regelmäßig zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Daher müssen Maßnahmen wie breite Geh- und Radwege sowie übersichtliche Straßenübergänge umgesetzt werden. Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten ist ebenfalls ein wichtiges Element“, erklärte Katharina Jaschinsky, Expertin des VCÖ.
Die Bevölkerung ist außerdem aufgerufen, bis zum 31. Oktober gefährliche Stellen auf den Schulwegen der Kinder in eine Online-Karte einzutragen. Der VCÖ sammelt diese Einträge und übergibt sie an die verantwortlichen Gemeinden. Bisher sind bereits Problemstellen aus 24 Kärntner Gemeinden dokumentiert worden.
In den letzten zehn Jahren kam es in Kärnten zu sieben tödlichen Unfällen von Kindern im Straßenverkehr. Die Städte Klagenfurt und Villach sowie die Bezirke Klagenfurt-Land, Feldkirchen und Hermagor haben das Ziel erreicht, keine tödlichen Verkehrsunfälle bei Kindern zu verzeichnen. Dennoch gab es fast 2.000 verletzte Kinder in dieser Zeitspanne.
Darüber hinaus weist der VCÖ darauf hin, dass Kinder in der Straßenverkehrsordnung vom Vertrauensgrundsatz ausgeschlossen sind. Dies bedeutet, dass Autofahrer besonders aufmerksam sein sollten, wenn Kinder in der Nähe sind und beim Überqueren der Straße stets auf ihre Sicherheit geachtet werden muss.
Die öffentliche Diskussion über die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr ist wichtig und notwendig. Die Forderungen des VCÖ sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Mobilität der jüngsten Verkehrsteilnehmer zu fördern und gleichzeitig deren Sicherheit zu gewährleisten. Für weiterführende Informationen über die aktuelle Situation in Kärnten, siehe kaernten.orf.at.
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