In Klagenfurt hat der Spatenstich für ein neues Gefängnis stattgefunden, welches in der Nähe des Flughafens auf einem Grundstück von 80.000 Quadratmetern errichtet wird. Die neue Justizanstalt kostet rund 170 Millionen Euro und soll die veraltete Einrichtung im Stadtzentrum ersetzen. Gesundheitsbedingt konnte Justizministerin Alma Zadič bei der Zeremonie nicht anwesend sein.
Besonders betont wurde während der Feier die Energieeffizienz des Neubaus, die durch verschiedene innovative Maßnahmen gefördert wird. Die Planungen und der damit verbundene Bauprozess wurden von Experten als anspruchsvoll beschrieben. Gerald Beck von der BIG erklärte, dass die unterirdischen Arbeiten dem Projekt ein nahezu labyrinthartiges Aussehen verleihen. Um klimafreundlich zu heizen, werden 100 Tiefensonden eingesetzt, die jeweils etwa 150 Meter tief in die Erde gehen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll das gesamte Gefängnis mit Strom versorgen.
Vorhandene Herausforderungen
Das alte Gefängnis in der Klagenfurter Innenstadt erfüllt nicht mehr die modernen Standards des Strafvollzugs und leidet zudem unter Überbelegung. Die Anrainer und Experten äußerten immer wieder ihre Bedenken über die hohen Baukosten und die Ausstattung des neuen Objekts. Dennoch sind sich die verantwortlichen Politiker einig, dass eine Verbesserung der Bedingungen unabdingbar ist.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen ein schönes Arbeitsumfeld“, so Generaldirektor Friedrich König, der zudem für Berufe im Strafvollzug warb. Ein zentraler Aspekt des Neubaustandorts ist die Schaffung eines besseren Umfelds für das Personal, was nicht nur die Arbeit effizienter, sondern auch die Rehabilitation der Insassen unterstützen soll. Gaby Schaunig, die Wohnbaureferentin, betonte die Wichtigkeit von Beschäftigung als Investition in die Gesellschaft, die auch zukünftige Straftaten verhindern kann.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiterer richtungsweisender Punkt des neuen Projekts ist die Idee der Nachhaltigkeit. Die neuen Gebäude werden so konzipiert, dass sie sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll betrieben werden können. Neben der Erdwärme wird auch eine effiziente Brauchwasserversorgung eingeführt, die unter anderem für die Toilettenanlagen und die Pflege der Außenflächen gedacht ist. „Wir investieren in die lokale Wertschöpfung“, versprach Beck und äußerte Zuversicht, dass der Bau im Budgetrahmen bleibt. Die ersten Insassen sollen voraussichtlich im Jahr 2027 in die neue Justizanstalt einziehen.
Insgesamt soll das neue Gefängnis nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht werden, sondern auch als Modell für den Strafvollzug in der Zukunft dienen. Trotz der Herausforderungen, die bei einem solch großen Projekt auftreten können, ist die Regierung entschlossen, Fortschritte zu erzielen und eine moderne Einrichtung zu schaffen.
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