In Kärnten dreht sich alles um den Abbau von Bürokratie. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die bestehenden bürokratischen Hürden für Unternehmen zu verringern und somit mehr Freiraum für die Wirtschaft zu schaffen. Die Initiative zur Deregulierung zielt darauf ab, den Bürokratie-Dschungel, der oft als lähmend für unternehmerisches Handeln angesehen wird, Schritt für Schritt zu lichten. In diesem Jahr soll eine umfassende Überprüfung aller Landesgesetze und Verordnungen erfolgen, um überflüssige Regulierungen zu identifizieren und abzubauen.
Kärntens Unternehmer sind eingeladen, aktiv an diesem Prozess teilzunehmen. Ihre Vorschläge werden durch die Kärntner Wirtschaftsombudsstelle gesammelt und geprüft. Diese Stelle bietet den Unternehmern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Einschätzungen zu teilen, was in der alltäglichen Praxis an Bürokratieproblemen auftritt und welche Regelungen am dringendsten reformiert werden sollten. Experten des Landes sowie Vertreter der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung sind in den Prüfungsprozess eingebunden, um die Umsetzbarkeit der Vorschläge zu gewährleisten.
Der Weg zur Deregulierung
Die Herausforderungen, die mit einem solchen Vorhaben verbunden sind, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Möglichkeiten zur Deregulierung sind oft stark eingeschränkt, da viele der bestehenden Regeln und Vorschriften auf europäischer Ebene festgelegt sind. In den letzten Jahren war Kärnten gezwungen, zahlreiche Richtlinien der Europäischen Union zu übernehmen, was die Flexibilität in der gesetzlichen Regelung einschränkt.
Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig hat demnach populäre Forderungen nach einer Kurskorrektur auf EU-Ebene unterstützt. Er sieht die Notwendigkeit für eine regulative „Atempause“, um wirtschaftlichen Handlungsspielraum zurückzugewinnen. Zudem fordert er, dass in den nächsten Regierungsprogrammen der Fokus klar auf einen wirtschaftlichen Aufschwung gelegt wird, um den regionalen Wohlstand zu sichern. Für Schuschnig ist es unbestritten, dass eine Reduzierung von Bürokratie die am besten geeignete Maßnahme zur Förderung der Wirtschaft darstellt.
Indem Unternehmer ihre Vorschläge an die Wirtschaftsombudsstelle senden, können sie aktiv zur Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas in Kärnten beitragen. Diese Initiative gibt den Firmen nicht nur eine Stimme, sondern bestätigt auch, dass ihre praktischen Erfahrungen wertvoll sind, um Lösungen zu entwickeln, die für die gesamte Branche von Nutzen sein können. Die Landesregierung erhofft sich von diesen Vorschlägen nicht nur kreative Ideen, sondern auch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft.
Insgesamt stellt diese Deregulierungsoffensive einen wichtigen Schritt dar, um unabhängige wirtschaftliche Entscheidungen zu fördern und effektive Unternehmensführung zu ermöglichen. Mit weniger Bürokratie könnte Kärnten nicht nur zu einem attraktiveren Standort für bestehende Unternehmen werden, sondern auch neue Investoren anziehen, die die Dynamik der regionalen Wirtschaft weiter ankurbeln könnten. Die Beteiligung der Unternehmer an diesem Prozess ist von entscheidender Bedeutung, um deren Bedürfnisse und Herausforderungen besser zu verstehen und die richtigen Maßnahmen zu entwickeln.