In Klagenfurt herrscht derzeit eine Trinkwasserkrise, die nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Politik in Atem hält. An einem lokalen Verteilstand am Messegelände, wo regelmäßig Wasser ausgegeben wird, sind die Straßenreiniger der Partie 4 im Einsatz. Diese Mitarbeiter geben derzeit täglich etwa 800 Liter Wasser in Halbliterflaschen aus. Zum heutigen Zeitpunkt sind bereits Maßnahmen in die Wege geleitet worden: Soldaten der ABC-Abwehrtruppe haben einen Wassertank mit 10.000 Litern aufgestellt, um zusätzliche Wassermengen bereitzustellen.
Obwohl der Ansturm in den frühen Morgenstunden bescheiden ist, erwarten die Mitarbeiter, dass vor allem zwischen neun und zehn Uhr viele Menschen kommen werden, um frisches Trinkwasser zu erhalten. Die Stadtwerke und zuständigen Behörden warnen weiterhin davor, das Leitungswasser zu konsumieren, da die Ursache der Verunreinigung noch nicht geklärt ist.
Politische Reaktionen
Die Situation entwickelt sich zunehmend zu einem Politikum. Die ÖVP hat dem Bürgermeister vorgeworfen, unzureichend auf die Krise zu reagieren. Ein Brief des Landeshauptmannes Peter Kaiser, der durch einen investigativen Journalisten veröffentlicht wurde, bringt weitere Vorwürfe ans Licht. Kritiker betonen, dass der Bürgermeister die Hilfe anderer Institutionen nicht in Anspruch genommen habe und seine Prioritäten falsch gesetzt seien, während zehntausende Einwohner ohne sicheres Trinkwasser auskommen müssen. Der Bürgermeister selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass die Bevölkerung ausreichend informiert und versorgt werde.
Zeitgleich arbeitet eine Einheit des Österreichischen Bundesheeres daran, eine Trinkwasseranlage aufzubauen. Insgesamt sind dabei drei Wassertanks im Einsatz, einer in der Innenstadt, zusätzlich werden Schulen und öffentliche Einrichtungen versorgt. Die Wasserentnahme erfolgt aus dem Zwirner Wald bei Karnburg. An dieser Stelle können die Bürger in den kommenden Stunden 15-Liter-Kanister abholen, während die Ausgabe von Flaschen zunehmend eingestellt wird. Diese Notfallmaßnahmen sind entscheidend, um den Menschen in Klagenfurt während dieser kritischen Zeit eine Versorgung zu garantieren.