E-Scooter sind in Klagenfurt ein heiß diskutiertes Thema. Die Nutzer und Anbieter sehen sich anhaltender Kritik gegenüber, da viele Verkehrsregeln missachtet werden. Gerade das Fahren auf Gehwegen oder in der falschen Richtung sorgt für Unmut. Auch die unschöne Optik durch wild geparkte E-Scooter trägt zur Problematik bei. Sandra Wassermann, die verantwortliche Verkehrsstadträtin, kündigt an, dass eine neue App in Planung ist, um die Situation zu verbessern. Diese App wird es ermöglichen, falsch abgestellte E-Scooter zu melden und zu verfolgen, wie lange sie sich an einem Ort befinden.
In Klagenfurt sind derzeit drei Anbieter für E-Scooter aktiv, die insgesamt bis zu 600 Scooter im Betrieb haben könnten. Daniel Sebö, der Leiter der Abteilung Straßenbau und Verkehr, betont, dass die Anzahl der E-Scooter aktuell ausreichend ist. Ein großer Vorteil der neuen „Augen auf“-App wird darin gesehen, dass auch Bürger aktiv zur Ordnung beitragen können, indem sie E-Scooter melden, die nicht richtig abgestellt sind. Ein Konzept für feste Abstellplätze wird ebenfalls angestrebt, um das Stadtbild zu verbessern und die Mobilität zu fördern.
Überwachung und Verkehrssicherheit
Die Unfallgefahr zwischen Radfahrern, E-Scooter-Nutzern und Fußgängern ist ein zentrales Anliegen. In Fußgängerzonen sind die E-Scooter auf eine Geschwindigkeit von 8 km/h limitiert, während sie in anderen Bereichen bis zu 20 km/h erreichen können. Claus Nunner, der Verkehrsombudsmann, betont die Notwendigkeit, die Straßenverkehrsordnung (StVO) in diesem Bereich anzupassen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, der steigenden Anzahl privater E-Scooter zu begegnen, die nicht gedrosselt sind und somit schneller unterwegs sein können.
Wilfried Kammerer, der Leiter des Ordnungsamtes Klagenfurt, erklärt, dass bisher meist nur Verwarnungen ausgesprochen werden, da die meisten Verstöße in einer Übergangsphase geschehen. Das Ordnungsamt kann nur für falsch geparkte E-Scooter Strafen verhängen. In Parkanlagen ist man jedoch befugt, strenger gegen Verstöße vorzugehen. Es gibt Bestrebungen, die Technik der Verkehrsüberwachung zu optimieren, um gefährliche Situationen zu minimieren.
Regelungen und Statistiken
Das Stadtpolizeikommando beobachtet die Lage aufmerksam und hat in den letzten Wochen Verbesserungen im Verhalten der E-Scooter-Nutzer festgestellt. Chefinspektor Ferdinand Pirmann hebt hervor, dass alle Verkehrsteilnehmer die Vorschriften der StVO einhalten müssen, und die Polizei regelmäßig Schwerpunktaktionen zur Verkehrssicherheit durchführt. Im Jahr 2023 wurden bis jetzt 56 Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit E-Scootern registriert, wobei 43 Personen leicht und sechs schwer verletzt wurden.
Um sicherzustellen, dass die E-Scooter gefahren werden können, muss das Mindestalter von zwölf Jahren erreicht werden. Jüngere dürfen nur in Begleitung einer Aufsichtsperson oder zusammen mit einem Radfahrerausweis fahren, wobei das Tragen eines Helms ebenfalls Pflicht ist. Weiterhin sind Informationen zu den E-Scooter-Regelungen online zu finden, unter anderem auf der städtischen Website www.klagenfurt.at.