Zur Freude von vielen Studierenden und Hochschulangehörigen gab es in Klagenfurt kürzlich sowohl gute Nachrichten als auch ernste Herausforderungen in der Universitätslandschaft. Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) stellte bei einer Pressekonferenz an der Universität Klagenfurt die zentralen Punkte des aktuellen Universitätsberichts für die Jahre 2021 bis 2023 vor. Dieser Bericht beleuchtet nicht nur finanzielle Entwicklungen, sondern auch das Wachstum in den MINT-Fächern, insbesondere der Informatik.
Ein auffälliges Highlight ist das gestiegene Budget für die Universitäten, das von 11 Milliarden Euro in der Periode 2019 bis 2021 auf stolze 13,2 Milliarden Euro für 2022 bis 2024 angestiegen ist. Besonders erfreulich für die Hochschulen ist die Aussicht auf 16 Milliarden Euro für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode von 2025 bis 2027. Trotz dieser positiven Nachrichten betonte Polaschek, dass hohe Energie- und Personalkosten den Universitäten Sorgen bereiten, die nicht ignoriert werden dürfen.
Wachstum in der Informatik und neue Regelungen
Ein bemerkenswerter Anstieg wurde bei den Studierendenzahlen in der Informatik verzeichnet, mit einem Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigt, dass das Interesse an technischen Studienfeldern zunimmt, was für die zukünftige Entwicklung der Branche von entscheidender Bedeutung ist. Fast die Hälfte aller europäischen Forschungsförderungen, die sogenannten „ERC-Grants“, gingen in den letzten Jahren an Forscher, die an den Universitäten tätig sind. Dies belegt den hohen Stellenwert der Universitäten für die Forschung und Entwicklung in Europa.
Zusätzlich hob Polaschek die Einführung der Mindeststudienleistung hervor, ein neuer Regelungsansatz, der den Universitäten helfen soll, die Verbindlichkeit im Studium zu erhöhen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, das Studium für die Studierenden strukturierter und zielgerichteter zu gestalten. Darüber hinaus wurde die Studienförderung reformiert, sodass die durchschnittliche Studienbeihilfe mit 7.153 Euro auf einem Rekordhoch ist. Dies sollte insbesondere Studierenden aus finanziell schwächeren Familien den Zugang zu einer Hochschulausbildung erleichtern.
In den bevorstehenden Verhandlungen zur Leistungsvereinbarung wird auch der strategische Dialog mit der Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen. Minister Polaschek betonte die Wichtigkeit, mehr Frauen für MINT-Fächer zu gewinnen und Themen wie IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz aktiv in das Studium zu integrieren. Ein wichtiger Teil dieser Strategie wird sein, Programme zu entwickeln, die die Chancengleichheit fördern und die Bedingungen für eine bessere Balance zwischen Studium und Familie schaffen.
Weitere Herausforderungen und Lösungen
Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt, äußerte seine Besorgnis über die Herausforderungen, die durch steigende Lebenshaltungskosten und die Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung entstehen. Dennoch zeigte er sich stolz auf die Fortschritte seiner Universität und die anderen genannten Institutionen hinsichtlich der Umsetzung von Maßnahmen zur besseren Integration von Frauen in akademische Laufbahnen. Dazu zählen flexible Arbeitszeiten, Teleworking und Sonderurlaubsmöglichkeiten, die für eine positive Entwicklung innerhalb der Universitäten essenziell sind.
Die Entwicklungen im Hochschulsystem sowie die geplanten Maßnahmen zur Stärkung der MINT-Fächer und der Ausbildungsbedingungen zeigen, dass Österreich auf einem guten Weg ist, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Die Investmentstrategie und der Fokus auf Forschung könnten entscheidend sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Länder im europäischen und globalen Kontext weiter zu steigern.
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