Am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, fand am Wörthersee eine inspirierende Veranstaltung statt, die für viele Teilnehmer ein ergreifendes Zeichen der Hoffnung und des Glaubens wurde. Hunderte von Gläubigen folgten der Einladung zur traditionellen Schiffsprozession, die bereits seit 70 Jahren durchgeführt wird. Unter den Anwesenden waren auch Bischof Josef Marketz sowie der bekannte Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger vom Stift Geras.
Eine Mischung aus Spiritualität und Gemeinschaft
Die Prozession, die als „Friesensdemonstration“ beschrieben wurde, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, dem Druck des Alltags zu entfliehen und einen Moment der inneren Ruhe zu finden. Bischof Marketz bemerkte, dass die Lieder und Gebete während der Prozession eine „segensbringende Auszeit“ ermöglichten. Diese besondere Form der Versammlung stärkt nicht nur den Glauben, sondern auch die Gemeinschaft unter den Gläubigen. Felsinger hob hervor, dass die Veranstaltung ein starkes „Zeichen des Willens zum Guten“ setzt und die positive Energie der Teilnehmer spürbar war.
Heilkraft der Natur und religiöse Symbolik
Während der Schiffsprozession wurde besonderes Augenmerk auf die heilenden Eigenschaften von Kräutern gelegt. Kräuterpfarrer Felsinger stellte regelmäßig verschiedene Heilkräuter vor, deren Tugenden und Bedeutungen eng mit dem Leben sowie dem Glauben verknüpft sind. Besonders das Johanniskraut, das für seine Kraft des Neubeginns steht, wurde hervorgehoben. Dies korrespondiert mit dem Glauben an die Gottesmutter Maria, die ein mutiges „Ja“ zu Gottes Plan gesagt hat. Solche spirituellen Verknüpfungen machen deutlich, wie schön es ist, Natur und Glauben miteinander zu verbinden.
Musikalische Darbietungen und kulturelle Highlights
Die musikalische Untermalung dieser besonderen Feier brachte zusätzliche Freude und Feierlichkeit in die Prozession. Das Vokalensemble und die Bläsergruppe der Dommusik Klagenfurt, sowie das Quartett der „Kärntner aus Maria Wörth“ bereicherten die Veranstaltung mit ihren Klängen. Ein besonderes Highlight war die Uraufführung des Kärntner „Ave Maria“ des Mölltaler Komponisten Hannes Benedikt in Pörtschach, vorgetragen von der Blasmusik St. Marein und der Sopranistin Margot Loibnegger.
Tradition als Grundlage für Zusammenhalt
Die Wurzeln dieser Wallfahrt reichen zurück bis ins Jahr 1954, als eine Marienstatue aus Fatima nach Klagenfurt-Siebenhügel gebracht wurde. Die ursprüngliche Idee, diese Statue mit einem Schiff über den Wörthersee zu transportieren, entpuppte sich als so erfolgreich, dass die Schiffsprozession seither fester Bestandteil des Fests Mariä Himmelfahrt ist. Der große Andrang zeigt, wie sehr die Menschen diese Tradition schätzen und den Zusammenhalt untereinander fördern.
Ein unerwarteter Vorfall trübt die Feierlichkeiten
Obwohl die Veranstaltung im Allgemeinen sehr positiv verlief, musste das für den Abend geplante Feuerwerk aufgrund eines unglücklichen Vorfalls abgesagt werden. Ein Motorboot war mit dem Floß kollidiert, das als Abschussrampe für das Feuerwerk gedacht war. Dieser Unfall erinnerte alle daran, wie wichtig Sicherheit bei solchen Zusammenkünften ist.
Ein bedeutendes Event für die Region
Die Schiffsprozession über den Wörthersee hat nicht nur spirituelle Bedeutung, sondern stärkt auch die Identität der Region und fördert den Tourismus. Sie zieht jährlich zahlreiche Besucher an, die sowohl die Natur als auch den Glauben schätzen. Veranstaltungen wie diese sind entscheidend, um lokale Gemeinschaften zu stärken und das kulturelle Erbe zu bewahren. Der Wörthersee bleibt ein Ort der Zusammenkunft, des Glaubens und der Hoffnung, sowie ein Platz, an dem die Menschen sich gegenseitig unterstützen und inspirieren können.