Die Sportwelt schaut gespannt in Richtung Klagenfurt, wo der österreichische Meister Sturm Graz seine Heimspiele in der Champions League ausgetragen hat. An diesem Ort, etwa 150 Kilometer von Graz entfernt, haben die Grazer bereits viele bedeutende Erfolge gefeiert. Das Wörthersee Stadion wird für die Mannschaft und ihre Anhänger immer mit positiven Erinnerungen verbunden sein. Präsident Christian Jauk äußerte sich erfreut über die Atmosphäre: „Dieses Stadion bringt unsere schwarz-weiße Leidenschaft besonders zum Ausdruck“, fügte er hinzu, dass es wünschenswert wäre, eine solche Arena in ihrer Heimat zu haben.
Der erste Heimauftritt in der Champions League gegen den FC Brügge steht bevor, und das Interesse ist groß. Insgesamt wurden bereits 25.500 Tickets verkauft, darunter 22.000 Abonnements. Die Fans erwarten eine mitreißende Stimmung im Stadion, das die UEFA-Euro 2008 erlebte. Dennoch spüren viele einen schalen Nachgeschmack, denn der glamouröse Flair der Champions League kann nicht vollständig vom Klagenfurter Stadion transportiert werden, denn der echte Spirit von Graz ist nicht leicht zu ersetzen.
Die Herausforderungen von Sturm Graz
Ein weiteres bedeutendes Thema ist die alte Merkur Arena in Graz, die derzeit einige Herausforderungen zu bewältigen hat. Die Stadioninfrastruktur genügt längst nicht mehr den Anforderungen, die für Länderspiele oder Champions-League-Partien notwendig sind. Präsident Jauk machte klar, dass eine Renovierung notwendig ist, um Sturm Graz eine richtige Heimat zu bieten. Trotz zahlreicher Planentwürfe und Gespräche scheint der Wille zur Veränderung auf politischer Ebene zu fehlen. „Wir kämpfen für eine eigene Heimat, die den Ansprüchen unserer Zeit genügt“, so Jauk.
Einige Überlegungen zur möglichen Neubauten wurden verworfen, da die Kosten dafür zu hoch seien. Stattdessen wird nun angestrebt, die bestehende Merkur Arena umfassend zu renovieren. „Es wird a priori keine Politiker bei den Gesprächen geben, sondern nur jene, die realistisch und konstruktiv denken können“, erklärte Jauk. Ob mit dieser neuartigen Herangehensweise kurzfristig Erfolge sichtbar sein werden, bleibt abzuwarten, zumal auch die bevorstehenden Landtagswahlen in der Steiermark die Diskussionen über den Fußball und die Infrastruktur beeinflussen könnten.
Die Prekarität der aktuellen Situation
In der Zwischenzeit müssen die sportlichen Kämpfe weiter auf fremdem Terrain ausgetragen werden. Jauk äußerte, dass die Champions League für Sturm Graz eine „einmalige Chance“ darstellt, die junge Mannschaft zu fördern und zu unterstützen. Trotz einiger verletzter Schlüsselspieler muss die verbleibende Mannschaft Stärke und Leidenschaft zeigen, um zu überzeugen. „Wir glauben an die Jugend und hoffen, dass sie uns zu besonderen Leistungen anspornen wird“, meinte Jauk optimistisch.
Die Vorbereitungen für den Champions-League-Abend laufen bereits auf Hochtouren. Um Verkehrsprobleme zu verhindern, rät der Verein zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hat Shuttlebusse für die Fans organisiert. „Wir wollen, dass jeder das öffentliche Verkehrssystem nutzt, um dem Verkehrschaos vorzubeugen“, betonte der Wirtschaftsgeschäftsführer Thomas Tebbich. Die Vorschläge und Planungsansätze zeigen, dass Sturm Graz sich weiterhin darum bemüht, ein positives Erlebnis für die Fans zu schaffen, während sie gleichzeitig auf die drängenden infrastrukturellen Probleme im eigenen Stadion hinweisen.