Am Wörthersee erlebte der FC Blau-Weiß Linz am vergangenen Wochenende eine herbe Enttäuschung. Trotz einer vielversprechenden Bilanz von sieben Punkten aus vier Spielen und dem beeindruckenden 3:0 gegen den SK Rapid, mussten sich die Linzer nach einem spannenden, aber auch schmerzhaften Spiel mit 1:3 geschlagen geben. Die Vorfreude auf das Match war groß, doch das Team musste ohne einige wichtige Spieler antreten, was sich letztendlich als entscheidender Nachteil herausstellen sollte.
Trainer Gerald Scheiblehner hatte mit bedeutenden Personalausfällen zu kämpfen. Tursch, Moormann, Schmidt und Dantas konnten aufgrund von Verletzungen nicht auflaufen, was die Mannschaftsstruktur beeinträchtigte. Trotz dieser Herausforderungen gelang den Linzern ein Start in die Partie, der zunächst Hoffnung machte. Nach nur sechs Minuten hätte sich jedoch das Spielgeschehen entscheidend verändern können. Eine Szene um den Spieler Strauss, der in eine Hereingabe von Bobzien sprang, wurde genau vier Minuten lang auf ein vermeintliches Handspiel überprüft. Doch es blieb beim Spielstand und die Entscheidung ließ die Linzer unverändert zurück, wodurch der Flow der Mannschaft verloren ging.
Rote Karte und Wendepunkte
Ein folgenreicher Fehler im Aufbauspiel in der 13. Minute führte dann zu einem raschen Rückstand. Klagenfurt nutzte diese Gelegenheit eiskalt aus und Bobzien erzielte die 1:0-Führung. Dies war der Beginn einer scheinbar unglücklichen Phase für die Linzer. Ein weiterer schwerer Schlag kam jedoch einige Minuten später, als Fabio Strauss als letzter Mann mit einer Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Dies riss die Linzer endgültig aus dem Konzept. Trotz der numerischen Unterlegenheit schaffte die Mannschaft es, sich neu zu formieren und einige Angriffe der Klagenfurter abzuwehren.
Die Klagenfurter zeigten zu diesem Zeitpunkt weniger Initiative, und die Linzer hofften, mit einer stabilen Abwehr das 0:1 bis zur Halbzeitpause zu halten. Kurz vor dem Pausenpfiff sollte jedoch ein Freistoß von Ronivlado für neue Hoffnung sorgen; er verwandelte souverän zum Ausgleich 1:1. Dies war ein psychologisch wichtiger Treffer für die Linzer, der das Spiel wieder spannender machte.
In der zweiten Hälfte gaben die Linzer trotz der Umstände nicht auf. Zu Beginn dominierten sie das Spielgeschehen, während Klagenfurt abwartend agierte. Der Druck der Klagenfurter nahm jedoch mit zunehmender Spielzeit zu, auch wenn sie kaum klare Chancen herausspielten. Die Linzer Abwehr hielt lange stand, bis in der 82. Minute ein nicht kontrollierter Ball nach einem Freistoß den Klagenfurtern den zweiten Treffer ermöglichte. Binder erzielte das 2:1 und stellte damit die Nerven der Linzer Mannschaft auf eine harte Probe.
In der Schlussphase versuchten die Blau-Weißen verzweifelt, alles nach vorne zu werfen. Doch auch in dieser offensiven Phase wurden sie bestraft: Wydra erzielte in der Nachspielzeit das 3:1. Damit war der Frust für den FC Blau-Weiß Linz perfekt. Ein bitteres Ende eines denkwürdigen Spiels, das viele Fragen über die Zukunft und die taktische Ausrichtung aufwarf.