Klaus Graf ist eine prominente Figur in der österreichischen Filmindustrie, dessen Engagement und Leidenschaft für das Filmgeschäft in den letzten Jahrzehnten immer wieder zum Tragen gekommen sind. Der gebürtige Kärntner hat eine beeindruckende Karriere hingelegt und feiert im Jahr 2025 sein 30-jähriges Jubiläum in der Branche. Ursprünglich hatte Klaus Graf keinen direkten Bezug zur Filmwelt, doch als er 1997 Karl Spiehs während der Dreharbeiten zu „Ein Schloss am Wörthersee“ begegnete, änderte sich sein Lebensweg maßgeblich. Damals war Graf Eventmanager bei den Casinos Austria und arbeitete im Casino Velden. Diese Verbindung zur Filmbranche entstand durch die Unterstützung der Casinos für die Serie sowie die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen mit Spiehs.
Diese Bekanntschaft entwickelte sich schnell weiter: Spiehs ermutigte Graf, in die Filmproduktion einzusteigen, was zu seiner Entscheidung führte, seinen Eventmanager-Job aufzugeben und als Geschäftsführer bei Spiehs einzusteigen. „Ich dachte, ich kann das nicht, aber Karl meinte nur: ‚Schauen Sie meine schiefe Nase an, ich weiß, dass sie Film können‘“, beschreibt Graf den denkwürdigen Moment.
Von Kärnten aus die Filmwelt erobern
Im Jahr 2001 gründete Klaus Graf sein eigenes Unternehmen, Graf Film, und entschied sich aus Heimatliebe, den Standort Kärnten zu wählen. Später expandierte er nach Deutschland, wo eine weitere Niederlassung in München eröffnet wurde. „Der Schritt nach München war strategisch sinnvoll, da der Markt in Österreich relativ klein ist“, erklärt er. Heute wird das Unternehmen von fünf starken Frauen geleitet, darunter auch Grafs Tochter Livia, was Graf als großen Gewinn für die Weiterentwicklung der Firma ansieht.
Graf Film ist bekannt für zahlreiche erfolgreiche Produktionen, darunter „Der Mann mit dem Fagott“, „Das Wunder von Kärnten“ und die Lilly-Schönauer-Reihe. Besonders stolz ist Graf auf den Gewinn des International Emmy Awards für „Das Wunder von Kärnten“, der als Meilenstein in seiner Karriere gilt. „Solche Auszeichnungen sind schön, aber das beste Feedback kommt von den Zuschauern“, betont er und fügt hinzu, dass viele seiner Arbeiten stark mit der Region Kärnten verbunden sind.
Blick in die Zukunft
Klaus Graf sieht sich als einen Pionier in der österreichischen Filmindustrie, der viel erreicht hat. Heute steht das Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, insbesondere mit Erfolgen wie „Die Toten vom Bodensee“ und „Der Zürichkrimi“. Trotz seines persönlichen Erfolgs verfolgt Graf die Entwicklungen in der Industrie mit einem kritischen Auge und erkennt die Notwendigkeit der Einbeziehung jüngerer Generationen. „Wir haben in 23 Jahren über 100 Filme produziert, eine Größenordnung, die ich mir anfangs nicht hätte vorstellen können“, reflektiert er und betont, dass intergenerationale Zusammenarbeit wichtig ist.
Ein zukunftsweisendes Anliegen von Graf Film ist das Thema Green Filming. „Wir haben erkannt, dass Filmproduktionen immer auch eine Belastung für die Umwelt darstellen“, erklärt Livia Graf-Bechler. Mit Initiativen zur Ressourcenschonung und dem Ziel, den CO2-Ausstoß während der Dreharbeiten zu reduzieren, leistet Graf Film aktiv seinen Beitrag zum Klimaschutz. „Wir sind stolz darauf, seit vier Jahren das Umweltzeichen zu führen und damit nachhaltige Praktiken in unseren Produktionen zu fördern“, fügt sie hinzu. Graf und sein Team sind entschlossen, auch in Zukunft Filme zu produzieren, die zudem umweltbewusst sind.
Klaus Graf bleibt ein einflussreicher Akteur in der Filmbranche Kärntens, dessen Arbeit nicht nur von Erfolg, sondern auch von der Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt geprägt ist. Die Herausforderungen der neuen Generation sind ihm bewusst, und er ist bereit, seinen Beitrag zu leisten, um die Filmlandschaft in Österreich auch nachhaltig zu gestalten.
