Klagenfurt am Wörthersee

Klagenfurts Hochwasserschutz: Sattnitz-Tieferlegung auf der Kippe

Klagenfurt kämpft seit zehn Jahren mit Hochwasserplänen: Jetzt steht die Tieferlegung der Sattnitz auf der Kippe, nachdem die Fluten 2023 alles durcheinandergebracht haben!

Die Stadt Klagenfurt hat seit über einem Jahrzehnt Pläne für ein umfassendes Hochwasserschutzsystem im Süden der Stadt. Im Zentrum dieser Initiativen steht die dringend notwendige Tieferlegung des Flusses Sattnitz, um die Entwässerung der angrenzenden Stadtteile effizient zu gewährleisten. Dieses Millionenprojekt hat nun eine neue Wendung genommen, nachdem die entsprechenden Unterlagen beim Bund eingereicht wurden, jedoch aufgrund des Hochwassers im Jahr 2023 Verzögerungen erfahren haben.

Erst im Vorjahr kam es in Teilen von Viktring zu Überschwemmungen, als der Rekabach über die Ufer trat und auch die Felder entlang der Sattnitz überflutet wurden. Diese Situation hat die Notwendigkeit der Tieferlegung klar aufgezeigt, da sie der einzige Abfluss des Wörthersees mit einer Gesamtlänge von neun Kilometern ist. Bereits nach den Hochwassern im Jahr 2012 war die Dringlichkeit dieses Schrittes klar, so dass am Silvesterweg im Westen mit den Planungen begonnen wurde. Der Endpunkt des Projektes ist bei der Weinländer Wehr, etwa 3,5 Kilometer östlich davon angesiedelt.

Aktuelle Herausforderungen

Bürgermeister Christian Scheider betont, dass das Projekt eigentlich bereits fertig gestaltet war, jedoch durch das Hochwasser im Jahr 2023 unerwartete zusätzliche Maßnahmen notwendig wurden. „Jetzt müssen zusätzliche Maßnahmen aufgrund der Erfahrungen dieses Hochwassers eingearbeitet werden. Da sind wir gerade dabei“, erklärte Scheider. Momentan läuft auch ein Ausschreibungsverfahren, um einen Ziviltechniker mit der Projektbetreuung zu beauftragen.

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Ein weiterer Rückschlag für den Fortschritt der Tieferlegung der Sattnitz wurde durch Probleme bei den Treimischer Teichen verursacht. Hier drohte ein Damm während des letzten Hochwassers zu bersten, was zur Absenkung des Pegelstands führte. Jetzt muss das Gesamtprojekt neu berechnet werden, was die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zusätzlich verkompliziert.

Langwieriger Prozess

Experten sind sich einig: Die Bevölkerung sollte realistisch damit rechnen, dass es drei bis fünf Jahre dauern könnte, bis tatsächlich mit Bauarbeiten in Klagenfurt begonnen wird. Sandra Wassermann gab an, dass derzeit noch Grundstücksverhandlungen laufen, die entscheidend für den Fortschritt des Projektes sind. Ohne die Zustimmung der Grundstückseigentümer kann das Vorhaben nicht umgesetzt werden.

Für das kommende Jahr sind jedoch bereits Sanierungsarbeiten am Damm der Treimischer Teiche im Gespräch, bei denen 500.000 Euro in die Erhöhung und Verstärkung des Dammes investiert werden sollen. Ein diesbezüglicher einstimmiger Beschluss der Stadtregierung ist bereits gefasst. Laut Wassermann wird das Einreichverfahren in diesem Sinne zügig vorangetrieben, sodass nach dem Frost 2025 mit den Bauarbeiten gestartet werden könnte.

Die finanziellen Aspekte des großangelegten Projekts spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Kosten für die Tieferlegung der Sattnitz werden auf 15 Millionen Euro geschätzt. Zudem wird ein neues Kanalsystem für den Wörthersee geplant, das bis zur Kläranlage in Klagenfurt führen soll. Bürgermeister Scheider erwartet Gesamtkosten in Höhe von 40 Millionen Euro, wobei 80 Prozent dieser Kosten vom Bund gefördert werden sollten, da es sich um ein Hochwasserprojekt handelt. Die verbleibenden Kosten müssen von den beteiligten Gemeinden getragen werden. Auch die Neugestaltung der Kläranlage, ein ebenso kostspieliges Projekt, wird voraussichtlich Auswirkungen auf die Gebührenzahler in Klagenfurt haben.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig der Hochwasserschutz für die Region ist und welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind, damit die Pläne endlich Realität werden können. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf kaernten.orf.at.

Quelle/Referenz
kaernten.orf.at

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