In den letzten Monaten gab es bedeutende Veränderungen in der Managementstruktur von Ikea in der Steiermark und Kärnten. Seit August 2023 wird die Leitung der Ikea-Einrichtungen in Graz und Klagenfurt sowie des Planungsstudios in Villach von einem neuen Management-Team übernommen. An der Spitze dieses Teams steht Gottfried Kienzl, ein erfahrener Manager aus Graz mit familiären Wurzeln in Kärnten. Kienzl, 53 Jahre alt und Vater von drei Kindern,kennt beide Regionen gut, nachdem er zuvor als Store Manager in Klagenfurt und Market Manager in Graz tätig war.
Die aktuelle Marktsituation stellt jedoch eine Herausforderung dar. Der Möbelkonzern Ikea hat, ähnlich wie andere Unternehmen der Branche, einen Rückgang in Umsatz und Kundenfrequenz verzeichnet. Diese Veränderungen sind teilweise auf die steigenden Kreditzinsen und die Inflation zurückzuführen, die zusammen mit einem Rückgang im Wohnungsbau spürbar werden. Kienzl führt dies unter anderem auf die Abnahme neuer Wohnprojekte zurück: „Weniger neue Wohnungen heißt auch weniger Küchen“, erklärt er. Trotz dieser Rückgänge gibt es auch positive Entwicklungen. Besonders die Nachfrage nach Wohnaccessoires bleibt stark, da viele Kunden eher in kleinere Artikel investieren, um ihre Wohnräume aufzufrischen.
Nachhaltiger Online-Umsatz
In der Zeit der Pandemie hat Ikea einen deutlichen Anstieg der Online-Verkäufe erlebt und obwohl die Zahlen nicht mehr im selben Maße steigen wie zuvor, bleibt das Niveau hoch. Kienzl hebt hervor, dass trotz des Anstiegs des Online-Geschäfts die physischen Geschäfte eine bedeutende Rolle spielen, da Kunden oft die Qualität der Produkte vor dem Kauf überprüfen möchten. Das Unternehmen verfolgt eine Strategie, um sicherzustellen, dass die Kunden nicht weiter als 45 Minuten Fahrzeit von einem Ikea-Standort entfernt wohnen. Aus diesem Grund wurde auch ein Planungsstudio in Villach eröffnet, um die Region Oberkärnten besser zu bedienen.
Die Nachfrage nach Liefer- und Montageservices für Möbel hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, besonders in städtischen Gebieten wie Wien, wo viele Haushalte kein eigenes Auto besitzen. Kienzl berichtet, dass auch in Kärnten und der Steiermark immer mehr Kunden diesen Service in Anspruch nehmen, da der Trend dahin geht, Möbel nicht mehr selbst abzuholen und aufzubauen.
Ein weiterer Aspekt, den Kienzl anspricht, ist der Rückgang der slowenischen Kunden, die zuvor Ikea-Filialen in Klagenfurt und Graz frequentierten. Mit der Eröffnung eines neuen Standorts in Laibach ist der Anteil slowenischer Kunden in Klagenfurt auf lediglich drei Prozent gesunken. In Graz sind die meisten Kunden aus der Steiermark sowie dem Südburgenland, während in Klagenfurt die Hauptkundschaft vor allem aus Kärnten und Osttirol stammt, wobei der Großraum Wörthersee eine zentrale Rolle spielt.
Die geplante Partnerschaft mit einem neuen Kooperationspartner für die freiwerdenden Flächen am Standort Klagenfurt ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Kienzl bestätigt, dass die Gespräche kurz vor dem Abschluss stehen und dass man noch in diesem Jahr einen Partner präsentieren will. Diese kooperative Strategie könnte helfen, das Angebot zu erweitern und Ikea in der Region auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten.
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