Am malerischen Wörthersee, wo die Wellen wild und die Temperaturen kühl waren, gab es am vergangenen Wochenende eine bemerkenswerte Leistung zu bestaunen. Claudia Müller, eine engagierte Ausdauersportlerin aus Stallhof, hat als erste Frau die beeindruckende Strecke von 34 Kilometern umrundet und dies unter extremen Bedingungen geschafft. Ihre Endzeit betrug 11 Stunden, 55 Minuten und 49 Sekunden.
Der Alpen-Adria-Swim-Cup, der 2019 ins Leben gerufen wurde, ist eine Plattform für Freiwasserschwimmer aus Italien, Kroatien, Österreich und Slowenien und bietet eine aufregende Serie von Wettbewerben. In diesem Jahr konnten Sportler an verschiedenen Seen teilnehmen, darunter Klopeiner, Ossiacher, Läng- und Wörthersee. Die Punktestände werden nicht nur individuell, sondern auch in einer Gesamtwertung berücksichtigt, wobei der Wörthersee als größter Event heraussticht.
Eine Herausforderung der besonderen Art
Claudia Müller entschied sich, sich der Herausforderung des Wörthersees zu stellen, trotz der widrigen Wetterverhältnisse. Die Wassertemperatur schwankte zwischen 17 und 19 Grad, während die Lufttemperatur nur bei acht Grad lag, was bedeutete, dass ein Neoprenanzug unabdingbar war. Die Strecke führte von Klagenfurt über Reifnitz, Velden, Pörtschach und Krumpendorf, wobei die Orientierung nicht immer einfach war. Der Kurs war mit Bojen markiert, aber die Schwimmer mussten sich auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen, um den richtigen Weg zu finden.
Auf der Strecke leistete ein Tretboot, das in sicherem Abstand folgte, eine wichtige Unterstützung. Doch die größten Herausforderungen waren die Anlage der Strecke und die Natur selbst: heftiger Wind, hohe Wellen und der peitschende Regen machten das Schwimmen zu einem richtigen Kraftakt. „Diese Verhältnisse kosten Kraft und Nerven“, beschreibt Müller die Bedingungen. Die Kälte des Wassers erforderte zusätzlich mentale Stärke, während ein falscher Bewegungsablauf zu schmerzhaften Verspannungen führen konnte.
Ein unvergesslicher Zieleinlauf
Trotz aller Widrigkeiten und der Abwesenheit der meisten Mitbewerber gelang es Müller, konstant ihre Distanz zu bezwingen. Alle dreißig Minuten nahm sie Nahrung und Flüssigkeit zu sich, wobei sie auch auf ihre bisherigen Erfahrungen zurückgreifen konnte. Es ist bemerkenswert, dass mehr als die Hälfte der ursprünglich angemeldeten Teilnehmer ihre Nennung zurückzogen und nur zwei Schwimmer bereit waren, die 34 km in Angriff zu nehmen, zudem waren sie nicht in der Lage, im Rennen direkt miteinander zu kommunizieren. Bei ihrer Ankunft im Ziel war die Vorfreude spürbar, und die aufpeitschende Musik begrüßte sie, während sie ihre Zeit von 11:55:49,13 Stunden vernahm.
Die Siegerehrung wurde speziell für Müller durchgeführt, da die Gewinner der kürzeren Distanzen aufgrund der kalten Witterung viel früher geehrt worden waren. Zu den Gratulanten gehörte auch Raimund Berger, der als Erfolgscoach der österreichischen Alpinschi-Damen in den 1980er und 1990er Jahren bekannt wurde. Es war ein bewegender Moment, als die Veranstalter Müller für ihre herausragende Leistung in Anerkennung lobten: „Du hast als erste Frau überhaupt den 34-km-Bewerb geschafft.“