Eine Stellungnahme des Kärntner Landeshauptmannes Peter Kaiser zum Ausbau von integrierten Kinderschutzsystemen sorgt für Aufsehen in der Europäischen Union. In einer Befragung hat die EU-Kommission 10.000 Kinder bis 18 Jahre aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten befragt. Am Donnerstag präsentierte Kaiser seine Stellungnahme vor rund 150 Mitgliedern der AdR-Fachkommission SEDEC in Ancona, Italien. Die Stellungnahme wurde einstimmig beschlossen und wird nun in die Gesetzgebung der EU-Kommission einfließen. Im April wird sie im Plenum des Ausschusses der Regionen (AdR) diskutiert und dann an die EU-Mitgliedsstaaten im Rat der EU und das EU-Parlament weitergeleitet.
Die Stellungnahme enthält Forderungen und Maßnahmen zur Verankerung von Kinderrechten auf allen Ebenen von Gebietskörperschaften. Sie macht auf den Zusammenhang zwischen Kinderschutz und Armut sowie auf die erhöhte Anfälligkeit von Kindern gegenüber Gewalt in armen und sozial ausgegrenzten Verhältnissen aufmerksam. Das Ziel ist es, Kinderarmut und Kinderarbeit zu verhindern, den Schutz von Kindern zu stärken und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen für Kinder zu verbessern. Es wird gefordert, dass die finanzielle Sicherstellung zur Umsetzung von Kinderschutz und Kinderrechten gewährleistet wird und einem kindersensiblen Sozialschutzsystem eine höhere Priorität eingeräumt wird.
Landeshauptmann Peter Kaiser betont, dass Kinder unsere Zukunft sind und es Pflicht der Politik ist, ihnen auf allen Ebenen das Beste zu geben. Die EU-Kommission sollte die Regionen bei Initiativen zum Kinderschutz einbinden, da diese in enger Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen und dem Bildungsbereich eine entscheidende Rolle spielen. Kaiser ist der erste EU-AdR-Berichterstatter aus Kärnten seit Adam Unterrieder 1999.
Im Rahmen der Konferenz in Ancona hat der Landeshauptmann auch seine Bemühungen, Kärnten zur kinder- und familienfreundlichsten Region zu machen, vorgestellt. Dazu gehört unter anderem die Verankerung der Kinderrechte und Kinderschutzmaßnahmen durch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, der Kampf gegen Kinderarmut, die Schaffung neuer Kinderbildungs- und -betreuungsplätze sowie die Einrichtung eines eigenen Kinderschutzbeauftragten. Zudem wurden Projekte und Angebote wie die „Frühen Hilfen“, die Kärntner Familienkarte und die Gesunden Gemeinden vorgestellt.
Quelle: Land Kärnten