Frauen in Kärnten sind nach wie vor stark benachteiligt – das belegt der dritte Kärntner Frauenbericht, den Landesrätin Sara Schaar kürzlich präsidierte. Den Berichten zufolge liegt Kärnten im Gleichstellungsindex nur im Mittelfeld, was vor allem die Bereiche finanzielle Gleichstellung, politische Teilhabe und Gewaltschutz betrifft. Von den 36 Landtagsabgeordneten sind lediglich sechs Frauen. Zudem verzeichnete die Polizei in diesem Jahr 833 Betretungs- und Annäherungsverbote aufgrund von Gewalt gegen Frauen. Das Ergebnis: 26 Frauenmorde landesweit, eine alarmierende Bilanz für 2024, wie ktn.gv.at berichtet.
Der Bericht „Frauen in Kärnten 2024“ zeigt sowohl positive Entwicklungen, etwa in den Bereichen Bildung und Kinderbetreuung, als auch bedeutenden Handlungsbedarf in verschiedenen anderen Bereichen. Trotz eines Teilzeitquoten von fast 50 Prozent haben Frauen im Durchschnitt erheblich niedrigere Einkommen – so arbeiteten sie 2023 in Kärnten 62 Tage „gratis“. Die Forderungen sind klar: Frauen müssen finanziell besser abgesichert, die gerechte Verteilung von Care-Arbeit gefördert und gewaltschutzrechtliche Maßnahmen deutlich verbessert werden. „Es ist dringend notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger*innen sich gemeinsam für die Gleichstellung von Frauen stark machen“, so Schaar. Die politischen und gesellschaftlichen Institutionen müssen nun handeln, um den ohnehin bereits benachteiligten Frauen in Kärnten eine gerechtere Zukunft zu bieten, wie auch orf.at feststellt.
Ein zentrales Anliegen des Berichts ist auch die Schaffung von spezifischen Maßnahmen, wie die Einführung lebensphasenorientierter Arbeitszeitmodelle oder die Pflicht zur Lohntransparenz. Die Landesregierung muss zudem die Behörden zum Handeln bewegen, um die oft unsichtbare Arbeit der Frauen sowohl im beruflichen als auch im familiären Kontext gerechter zu verteilen. Darüber hinaus wird eine gezielte Förderung von Frauen in MINT-Fächern angestrebt, um sie besser in Führungspositionen zu integrieren. Der Weg zur Gleichstellung bleibt lang, doch der Bericht bildet die Grundlage für zukünftige, nachhaltige Veränderungen in Kärnten.
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