
In Kärnten entwickelt sich die „Kunst- und Kulturstrategie Kärnten/Koroška“ als bedeutendes Projekt zur Förderung der kulturellen Vielfalt und partizipativen Kunst. Bisher haben 750 Menschen aktiv an der Erstellung dieser Strategie mitgewirkt, die auf die nachhaltige Entwicklung der Kunst- und Kulturszene in der Region abzielt. Ein Zwischenbericht wird in der Regierungssitzung am 8. April 2025 vorgestellt, was die Dringlichkeit und Bedeutung des Projekts unterstreicht. Es finden bereits seit 2024 Zukunftsforen statt, um wichtige Themen zu besprechen und neue Impulse zu setzen. Das nächste Forum, das sich mit "Kunst, Kultur und Tourismus" beschäftigt, ist für den 28. April in Ossiach geplant. Zwei weitere Foren sollen in St. Veit und Wolfsberg im Juni und September stattfinden.
Im Vorfeld dieser Veranstaltungen wurden Interviews durchgeführt und gut besuchte Kick-off-Workshops organisiert. Die Teilnehmerzahlen sind ermutigend: 220 Menschen in Bleiburg/Pliberk, 160 in Spittal und 150 in Villach haben an den Foren teilgenommen. Zudem waren 87 Personen in Klagenfurt bei den Kunst- und Kulturwerkstätten aktiv. Ziel dieser umfassenden Initiative ist es, ein Konzept für das zukünftige kulturelle Profil des Landes zu erstellen und die strategischen Handlungsfelder für eine innovative Kulturpolitik zu definieren.
Partizipation als Schlüssel zum Erfolg
Die Kunst- und Kulturstrategie ist mehr als nur ein Dokument – sie ist ein über zweieinhalb Jahre laufender partizipativer Prozess, der die aktive Einbindung der Kärntner Bevölkerung und die Zusammenarbeit mit Experten aus dem Kunst- und Kultursektor zum Ziel hat. Dr. Peter Kaiser, der Kulturreferent, hat dieses umfassende Projekt initiiert, welches Teil des Regierungsprogramms der aktuellen Nachhaltigkeits-Koalition ist. Die zentrale Frage bleibt, wie die vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen in Kärnten/Koroška bewahrt und gestärkt werden können.
Die Strategie selbst umfasst mehrere Projektteile, darunter eine umfassende Bestandsanalyse, öffentliche Veranstaltungsformate für Kultur- und Kunstschaffende sowie eine partizipative Erarbeitung von Schwerpunktthemen. Der Prozess zielt darauf ab, konkrete Maßnahmen zu identifizieren und eine multimediale Kommunikation sicherzustellen, die alle Interessierten informiert. Dies entspricht den Zielen der kulturellen Bildung, die auf der aktiven Teilnahme aller beruht und auf Artikel 27 der Menschenrechte gestützt ist. Partizipation stellt ein demokratisches Prinzip dar und fördert die Mitgestaltung an kulturellen Prozessen.
Kunst und Gesellschaft im Dialog
Die partizipativen Ansätze in der Kunst, wie sie auch in der zeitgenössischen Kunstpraxis zu finden sind, zeigen, dass Künstler*innen die Öffentlichkeit aktiv in kreative Prozesse einbinden. Diese dialogische Kunstpraxis hat das Potenzial, soziale Verhältnisse sichtbar zu machen und durch gemeinsamen Austausch zu verändern. Ein Beispiel ist die Ausstellung „Der berg oder wer um wen weint und wer davon nass wird“ von Aliénor, die die Interaktion zwischen Rezipienten und Künstlern fördert und als Instrument zur kulturellen Intervention und sozialen Wandel dient.
Kunstwerke, die soziale Umfelder schaffen und menschliche Beziehungen thematisieren, können somit einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Die partizipative Kunst bringt nicht nur verschiedene Stimmen zusammen, sondern fördert auch die Verantwortung der Bürger für ihre kulturelle Umgebung. Die Kärntner Kunst- und Kulturstrategie steht daher für den Versuch, diese Perspektiven zu vereinen und ganzheitliche Lösungen für die Herausforderungen der regionalen Kulturentwicklung zu finden.
Für weitere Informationen ist die Webseite der Kunst- und Kulturstrategie Kärnten eine hilfreiche Ressource, die laufend über die Entwicklungen informiert. Zudem bietet Klick Kärnten aktuelle Neuigkeiten und Hintergründe zum Projekt.
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