
In Kärnten gibt es Alarm: Die Integrationsquote von Menschen mit Behinderungen in Unternehmen bleibt alarmierend niedrig. Laut einer Analyse des Momentum Instituts ziehen zwei von drei Unternehmen es vor, eine Ausgleichstaxe von 320 Euro pro Monat für jeden nicht eingestellten Menschen mit Behinderung zu zahlen, anstatt aktiv Gleichstellung zu fördern. Bei 100 Arbeitsplätzen müssten beispielsweise vier Menschen mit Behinderung beschäftigt werden, doch nahezu 67 Prozent der Betriebe umgehen diese Pflicht und zahlen lieber Geld, anstatt barrierefreie Arbeitsplätze zu schaffen, wie ORF Kärnten berichtet.
Um die Einstellung von Menschen mit Behinderungen zu fördern, fordert Kärntens Behindertenanwalt Martin Kahlig eine Erhöhung der Ausgleichstaxe. Er schlägt vor, dass diese Zahlung in etwa der Höhe einer kollektivvertraglichen Mindestentlohnung entsprechen sollte. Jährlich landen rund 177 Millionen Euro an Strafzahlungen in einem Fonds, der der Integration von Menschen mit Behinderungen dient. Damit diese Menschen eingestellt werden können, müssen sie allerdings als begünstigte Personen mit einem Behindertenpass anerkannt werden, was einem Behindertengrad von über 50 Prozent entsprechen muss.
EU-Initiativen zur Verbesserung der Lebensbedingungen
Ein zukunftsweisendes Element dieser Strategie ist die Einführung des Europäischen Behindertenausweises und des Europäischen Parkausweises, die bereits im Februar 2024 beschlossen wurden. Diese Ausweise sollen den Behindertenstatus innerhalb der EU erleichtern und es ermöglichen, von Sonderkonditionen zu profitieren. Des Weiteren wird der Zugang zu barrierefreien Angeboten in den Bereichen Transport und Dienstleistungen gefördert, sodass Menschen mit Beeinträchtigungen mehr Freiheiten und Möglichkeiten erhalten.
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