Klagenfurt – Kärnten spielt eine immer aktivere Rolle in der internationalen und europäischen Nachbarschaftspolitik. Das betonte Landeshauptmann Peter Kaiser bei einer Pressekonferenz. Er berichtete von einem Treffen mit den Botschaftern der ASEAN-Mitgliedsstaaten sowie von gemeinsamen Initiativen mit Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto. Außerdem erwähnte er die jüngsten Beschlüsse des Ausschusses der Regionen in Brüssel. Der Landeshauptmann kündigte außerdem die Sitzung des Gemeinsamen Komitees Slowenien-Kärnten für den nächsten Tag an.
Kaiser betonte, dass Kärnten seine internationalen Bemühungen weiter entwickeln wolle und betonte die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zum Nutzen der Länder und der Menschen, die dort leben. Bei einem Treffen der Euregio Senza Confini in Triest wurde beschlossen, das Zivilschutzabkommen mit Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto zu überarbeiten. Kaiser teilte mit, dass der Präsident von Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, ihm zugesichert habe, dass innerhalb der nächsten sechs Monate eine langfristige Lösung für die Plöckenpass-Straße gefunden werden soll. Des Weiteren wurden bei der Euregio-Sitzung Nachhaltigkeitspreise an Mobilitätsprojekte der Mitgliedsregionen verliehen.
Beim Ausschuss der Regionen in Brüssel wurde der Landeshauptmann mit der Erarbeitung einer Stellungnahme zur Stärkung der Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften in integrierten Kinderschutzsystemen betraut. Die Stellungnahme wurde einstimmig von den Vertretern der rund 200 europäischen Regionen angenommen. Weiterhin wurde im Ausschuss ein Mehrheitsbeschluss zur kritischen Hinterfragung des aktuell höchsten Schutzstatus für den Wolf gefällt, dem auch Kärnten zustimmte.
Landesrat Daniel Fellner berichtete über die Erweiterung der Büroflächen für die Unterabteilung Feuerwehrwesen, Katastrophenschutz und Zivilschutz auf dem Gelände des Kärntner Feuerwehrverbandes. Die Landesregierung hat dafür rund 1,4 Millionen Euro beschlossen.
Um einen umfangreichen Überblick über die internationalen Beziehungen Kärntens zu geben, wird im Folgenden eine Tabelle erstellt, in der wichtige Informationen zu den Nachbarländern und den bestehenden Kooperationen aufgeführt sind.
Nachbarland | Zeitraum der Kooperation | Kooperationsprojekt
— | — | —
Slowenien | seit 1991 | Gemeinsames Komitee Slowenien-Kärnten/Skupni odbor Slovenija-Koroška
Friaul-Julisch Venetien | seit 2006 | Euregio Senza Confini
Veneto | seit 2012 | Euregio Senza Confini
ASEAN-Mitgliedsstaaten | – | Treffen mit Botschaftern und Wirtschaftsvertretern
Tabelle 1: Kooperationen Kärntens mit Nachbarländern und ASEAN-Mitgliedsstaaten.
Diese Tabelle verdeutlicht die vielfältige Nachbarschaftspolitik Kärntens und seine verstärkte Rolle auf internationaler und europäischer Ebene. Durch die Zusammenarbeit mit Slowenien sowie den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Veneto wird eine enge Verbindung zu den angrenzenden Regionen gepflegt. Das Treffen mit den Botschaftern und Wirtschaftsvertretern der ASEAN-Mitgliedsstaaten zeigt das Engagement von Kärnten, Beziehungen zu Ländern außerhalb Europas aufzubauen.
In historischer Hinsicht ist Kärnten seit jeher stark von seiner geografischen Lage und seiner Nähe zu Slowenien und Italien geprägt. Historische Ereignisse wie die Teilung des Herzogtums Kärnten im 14. Jahrhundert verdeutlichen die Bedeutung der Beziehungen zu den Nachbarländern. Die enge Zusammenarbeit mit Slowenien und den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Veneto ist daher ein wichtiger Schritt zur Förderung des Friedens und des kulturellen Austauschs in der Region.
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Abbildung 1: Platzhalterbild
Quelle: Land Kärnten