Am 20. Dezember 2024 präsentierte die Kärntner Frauen-Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) den neuesten Frauenbericht, der als dritter seiner Art nach den Berichten von 2011 und 2017 gilt. Dieser Bericht, erstellt durch das Referat für Frauen und Gleichstellung, zielt darauf ab, gezielte und messbare Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen in Kärnten zu entwickeln. Trotz einiger Fortschritte in den Bereichen Kinderbetreuung und Bildung zeigt der Bericht deutliche Defizite in der Erwerbstätigkeit, der finanziellen Gleichstellung sowie bei gewaltschutzrelevanten Aspekten. Kärnten erreichte im Städtebund-Gleichstellungsindex lediglich 47 von 100 Punkten, während die Städte Klagenfurt und Villach besser abschneiden konnten, wie auch frauen.ktn.gv.at feststellte.
Besonders besorgniserregend ist die Ungleichheit in der beruflichen und finanziellen Gleichstellung. Frauen leisten täglich über eine Stunde mehr unbezahlte Arbeit als Männer, während die Teilzeitquote bei Frauen mit 48,7 Prozent äußerst hoch ist. Zudem verdienen sie signifikant weniger; 2023 arbeiteten Kärntner Frauen 62 Tage "gratis", wie der Equal Pay Day verdeutlicht. Der Bericht hebt auch die Notwendigkeit eines besseren Gewaltschutzes hervor, insbesondere angesichts der steigenden Zahl polizeilicher Betretungs- und Annäherungsverbote. Die Empfehlungen des Berichts umfassen unter anderem die Einführung lebensphasenorientierter Arbeitszeitmodelle und die Förderung von Väterkarenz. Auch die gezielte Unterstützung von Frauen in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wird forciert, um die Gleichstellung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen systematisch zu fördern. Grundsätzlich soll Gleichstellung als Querschnittsmaterie in allen gesellschaftlichen Bereichen verankert werden, so Martina Gabriel, Leiterin des Frauen- und Gleichstellungsreferats.
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