Eine krisensichere und zukunftsorientierte Einsatzkommunikation wurde heute bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt angekündigt. Nach langjährigen Verhandlungen soll nun auch in Kärnten ein flächendeckendes Digitalfunknetz errichtet werden. Insgesamt sollen etwa 250 Sendeanlagen errichtet werden, von denen bereits 53 fertiggestellt und 53 in Bau sind. Somit trägt Kärnten die Kosten für nur noch 145 Standorte. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung waren Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber sowie Landesrat Daniel Fellner als zuständiger Katastrophenschutzreferent anwesend. Der Innenminister betonte, dass bis Ende 2028 ein österreichweit flächendeckendes Digitalfunknetz mit mehr als 2.000 Basisstationen errichtet werden soll.
Landeshauptmann Kaiser hob hervor, dass die Verbesserung der Kommunikation in immer komplexer werdenden Einsätzen eine wichtige Rolle spiele. Er bezeichnete diesen Schritt als bedeutsam für die Blaulicht- und Einsatzorganisationen in Kärnten sowie für die Sicherheit der Bevölkerung. Bereits 2008 wurden im Zuge der Fußball-Europameisterschaft die ersten fünf Sendestationen für den Digitalfunk in Klagenfurt errichtet. Aufgrund der Hypo/Heta-Krise wurde das Projekt jedoch in den Hintergrund gedrängt. Im Jahr 2017 konnten schließlich 22 Millionen Euro für den Ausbau des Digitalfunks bereitgestellt werden, woraufhin die Verhandlungen mit dem Bund wieder aufgenommen wurden. Der Landesrechnungshof hat 2017 eine umfangreiche Prüfung des Großvorhabens durchgeführt und ist auch weiterhin in das Projekt eingebunden.
Innenminister Karner hob bei der Pressekonferenz insbesondere drei wichtige Aspekte des Digitalfunks hervor: Er dient als einheitliches Kommunikationssystem für alle Blaulichtorganisationen, das vor allem im Katastrophenfall entscheidend ist. Zudem ist es ein ausfallsicheres System und gleichzeitig modern. Landesrat Fellner, der die Verhandlungen für das Land Kärnten führte, dankte dem Innenminister für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Kärnten verpflichtet sich in der Vereinbarung zur Errichtung von 145 Standorten für Sendeanlagen, was mit den 22 Millionen Euro aus der zweckgebundenen Rückstellung finanziert werden soll. Das Innenministerium nahm dabei Rücksicht auf die zahlreichen Naturkatastrophen in Kärnten. Fellner kündigte außerdem ein Forschungsprojekt in Form einer Innovationsplattform an, auf der neue Digitalfunktechnologien in Kärnten getestet werden sollen. Es wird auch Gespräche mit den Blaulicht- und Einsatzorganisationen über die Einführung des Digitalfunks geben. Der analoge Feuerwehrfunk soll jedoch als zusätzliches „Backup“ weiterhin bestehen bleiben.
LHStv. Gruber zeigte sich erfreut über den positiven Ausgang der Verhandlungen mit dem Bund und dankte insbesondere den Verhandlungsführern Stephan Tauschitz und Markus Popolari aus Kärnten. Durch die Verhandlungen auf Augenhöhe konnte eine Lücke im Sicherheitsnetz geschlossen werden. Der Digitalfunk hat vor allem in ländlichen Regionen wie Kärnten eine immense Bedeutung, da er auch in abgelegenen Gebieten und im Wald zuverlässig funktioniert. Durch die heutige Vereinbarung wurde zudem vermieden, dass es in Österreich zwei verschiedene Systeme gibt. Gruber bezeichnete dies als gute Lösung für die Arbeit der Einsatzkräfte und die Sicherheit der Kärntner Bevölkerung.
Quelle: Land Kärnten