Kärnten geht beim Schutz vor Wolfsschäden in der Landwirtschaft neue Wege. Das so genannte Kärntner Alm- und Weideschutzgesetz, initiiert von LHStv. Martin Gruber, wurde diese Woche offiziell in Begutachtung geschickt. Mit diesem Gesetz soll die Entnahme von Schadwölfen erleichtert und beschleunigt werden. Bisher musste eine bestimmte Anzahl gerissener Nutztiere nachgewiesen werden, um einen Wolf als Schadwolf einzustufen. Nun soll bereits bei unmittelbar bedrohten Herden eingegriffen werden. Darüber hinaus sollen Almschutzgebiete definiert werden, in denen Herdenschutzmaßnahmen nicht umsetzbar sind und ein Abschuss als einzige Möglichkeit bleibt, um Angriffe auf Nutztiere zu verhindern. Die Schutzgebiete sollen für sieben Jahre festgelegt und nach drei Jahren evaluiert werden. Das Alm- und Weideschutzgesetz sieht zunächst auch Vergrämungsmaßnahmen vor, erlaubt den Jägern jedoch auch die umgehende Entnahme eines Wolfs, wenn landwirtschaftliche Nutztiere unmittelbar bedroht sind.
Der Gesetzesentwurf schlägt eine Änderung bei der Einstufung als Schadwolf vor. In Zukunft soll bereits der erste Angriff ausreichen. Zudem soll die Anzahl der getöteten Nutztiere in einem Schutzgebiet nicht mehr ausschlaggebend sein. Die Möglichkeit zur Entnahme eines Schadwolfs soll für vier Wochen nach dem Rissereignis gelten, sowohl im Jagdgebiet, in dem der Riss stattgefunden hat, als auch in Gebieten, die innerhalb eines 10-Kilometer-Radius liegen. Die Maßnahmen sollen von einem Monitoring der Landesregierung über die Entwicklung der Wolfspopulation begleitet werden.
LHStv. Martin Gruber betont, dass es immer sein Ziel war, den gesetzlichen Spielraum voll auszunutzen, um Bevölkerung, Landwirtschaft und Nutztiere zu schützen. Er lässt sich nicht von Anzeigen einschüchtern. Die Begutachtungsfrist für das Gesetz läuft bis Ende März, und im April soll die Landesregierung das Gesetz beschließen, um vor Beginn der Alm- und Weidesaison einen Landtagsbeschluss zu ermöglichen.
Der Schutz vor Wolfsangriffen auf Nutztiere ist ein Thema von hoher Bedeutung, das auch lokal in Kärnten große Auswirkungen hat. In den letzten Jahren hat sich die Wolfspopulation in Österreich erhöht, und es gab vermehrt Schadensfälle in der Landwirtschaft. Durch das neue Alm- und Weideschutzgesetz sollen nun Maßnahmen ergriffen werden, um die Almwirtschaft besser unterstützen und den Schutz der Nutztiere gewährleisten zu können.
Historisch betrachtet gibt es eine lange Tradition der Viehwirtschaft und des Almlebens in Kärnten. Die Almwirtschaft spielte und spielt eine wichtige Rolle für die regionale Landwirtschaft und Kultur. Durch den wachsenden Wolfbestand und die damit verbundenen Wolfsangriffe auf Nutztiere sind viele Bauern und Almbesitzer mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden konfrontiert. Das Alm- und Weideschutzgesetz soll nun dazu beitragen, die Almwirtschaft und das traditionelle Almleben in Kärnten zu schützen und den Fortbestand der Almwirtschaft zu sichern.
Tabelle:
In einer möglichen Tabelle könnten Informationen über die Anzahl der in den letzten Jahren gerissenen Nutztiere, die betroffenen Almen und deren geografische Lage aufgeführt werden. Dies würde einen Überblick über die regionale Situation und die Auswirkungen der Wolfangriffe auf die lokale Landwirtschaft geben.
Quelle: Land Kärnten