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In Kärnten kam es am Sonntag zu einer richtungsweisenden Volksbefragung bezüglich der Zukunft der Windkraft im Land. Die Bürger stimmten über die Frage ab, ob die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen gesetzlich verboten werden sollte. Das Ergebnis fiel mit 51,4 Prozent für ein Verbot und 48,6 Prozent dagegen äußerst knapp aus. Die Wahlbeteiligung war mit 35 Prozent vergleichsweise niedrig. Insgesamt sprachen sich 74.932 Personen für ein Verbot aus, während 70.754 dagegen votierten, wie [oe24] berichtete.
Die Umfrage war stark umstritten und die Stimmung unter den Kärntnern aggressiv. In den Wochen vor der Abstimmung gab es hitzige Diskussionen, die durch eine Bombendrohung gegen die FPÖ, die die Volksbefragung initiiert hatte, weiter angeheizt wurden. Der Antrag für die Volksbefragung wurde von der FPÖ sowie einigen Abgeordneten des Teams Kärnten gestellt. Während die FPÖ für das Verbot warb, sprachen sich diverse Regierungsparteien, Sozialpartner, Naturschutzorganisationen und die katholische Kirche klar gegen das Verbot aus, wie auch [Krone] feststellte. Es ist wichtig zu betonen, dass das Ergebnis der Befragung rechtlich nicht bindend ist.
Spaltungen in der Bevölkerung
Die Volksbefragung offenbarte ein klares Stadt-Land-Gefälle. In urbanen Gebieten wie Klagenfurt und Villach war die Ablehnung des Verbots prominenter als in ländlichen Regionen. Die Frage zur Windkraft spiegelt nicht nur den aktuellen Konflikt über den tatsächlichen Nutzen und die Auswirkungen der Windkraftnutzung wider, sondern rekonstruiert auch historische Bezüge, da bereits in den 1980er Jahren ähnliche Umfragen stattfanden. Nichtsdestotrotz bleibt das jüngste Ergebnis ein deutliches Zeichen des Unbehagens gegenüber der Windkraft, und die Debatte wird mit Sicherheit weitergehen, auch wenn keine bindende Entscheidung getroffen wurde.
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