In Kärnten steigen die Sorgen um die Jugendarbeitslosigkeit, während gleichzeitig Initiativen ins Leben gerufen werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der territoriale Beschäftigungspakt (TEP) wurde ins Leben gerufen, um die Teilhabe aller Menschen am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, insbesondere von Langzeitarbeitslosen, Frauen, Migranten und Jugendlichen. Peter Wedenig vom AMS Kärnten betont, dass es notwendig sei, diese Gruppen eingehend zu betrachten und zukunftsfähige Qualifizierungen anzubieten. Maßnahmen wie Beschäftigungsprojekte und spezielle Schulungen, insbesondere im Baugewerbe, sollen dazu beitragen, den jungen Menschen Perspektiven zu eröffnen. Fast 55 Prozent des Budgets fließen in Projekte zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit, so die Arbeitsmarktreferentin Gabi Schaunig.
Initiativen gegen Fachkräftemangel
Zusätzlich zu den lokalen Programmen wird das Mentoring-Programm Sindbad unterstützt, das Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt begleitet. Dieses Programm bringt Mentees, die sich im letzten Pflichtschuljahr befinden, mit jungen Berufstätigen als Mentoren zusammen. Johannes Kopf, Vorstandsvorsitzender des AMS, hebt hervor, dass die Lehre eine zentrale Rolle im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit spielt. Bisher haben etwa 2.500 Schüler*innen von der Unterstützung durch Sindbad profitiert, wobei 80 Prozent der Mentees erfolgreich in eine Lehre oder weiterführende Ausbildung eingestiegen sind. Trotz dieser positiven Ansätze steigt die Jugendarbeitslosigkeit, die für Personen unter 25 erfasst wird, im letzten Jahr um 12,1 Prozent, was die Notwendigkeit von effizienten Programmen zur Unterstützung junger Menschen noch deutlicher macht. Ende September 2024 waren 61.174 Personen unter 25 arbeitslos oder in einer Schulung, was einen deutlichen Anstieg darstellt.
Das AMS fördert nicht nur Mentoring-Projekte, sondern auch überbetriebliche Lehrausbildung, die Jugendlichen ohne reguläre Lehrstelle eine Chance auf berufliche Qualifikation bietet. Diese Unterstützung ist besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten notwendig, da der Rückgang an Lehrstellen spürbar wird. Mit 9.751 Lehrstellensuchenden und 9.349 gemeldeten Lehrstellen Ende September wird die Kluft zwischen Nachfrage und Angebot immer größer. Die Initiativen wie das Mentoring-Programm Sindbad und der territoriale Beschäftigungspakt sind daher wichtiger denn je, um die Zukunft junger Menschen in Kärnten und darüber hinaus zu sichern. Als ams.at berichtet, sind Bildung und individuelle Unterstützung der Schlüssel zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und zur Sicherung von Fachkräften für die Zukunft.