Mit einem alarmierenden Anstieg an Insolvenzen sieht sich Österreichs Wirtschaft konfrontiert, insbesondere im Einzelhandel und der Modebranche. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband sind etwa 80 Prozent der Unternehmenspleiten auf Managementfehler und mangelndes kaufmännisches Wissen zurückzuführen. Beatrix Jernej, die Leiterin des Verbandes, betont: „Viele Unternehmen haben kein tragfähiges Geschäftsmodell und passen sich nur verzögert den veränderten Rahmenbedingungen an.“ In Kärnten erreichten die Schulden mit 357 Millionen Euro einen beispiellosen Höchststand, was die Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen unterstreicht, wie ORF Kärnten berichtete.
Modebranche unter Druck
Die deutsche Modebranche bleibt weiterhin turbulent. Die Anzahl der Insolvenzen hat im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zugenommen, was alarmierend ist. Unternehmen wie Esprit, die bis Ende des Jahres alle 56 Filialen in Deutschland schließen, stehen vor massiven Herausforderungen. Auch das österreichische Unternehmen Gössl ist betroffen und hat Insolvenz angemeldet. Zudem plant Zalando eine Fusion mit About You, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen. Laut Creditreform könnten im kommenden Jahr die Insolvenzen auf Rekordniveau steigen, was die Unsicherheit weiter erhöht, wie Fashion United berichtete.
Die Insolvenzverfahren in Kärnten und der breiteren Modebranche zeigen, dass viele Firmen, sowohl große als auch kleine, Schwierigkeiten haben, sich in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Klima zu behaupten. René Jonke von KSV 1870 führt die finanziellen Probleme vieler Unternehmen auf die nötige Anpassung an die Marktbedingungen zurück. Immer mehr Unternehmer müssen die Reißleine ziehen, während die Zukunft zahlreicher Arbeitsplätze auf der Kippe steht. Die kommenden Monate entscheiden darüber, ob diese Unternehmen in der Lage sind, sich zu stabilisieren oder endgültig von der Bildfläche zu verschwinden.
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