In einem hochkarätigen Tourismusgespräch, das von Österreichs größtem Tourismusberatungsunternehmen Kohl & Partner initiiert wurde, wurden innovative Lösungen für ein harmonisches Miteinander von Gästen und Einheimischen präsentiert. Das Management der Besucherströme hat sich durch die Möglichkeiten des Internets und der Digitalisierung grundlegend verändert. Plattformen wie Instagram machen weltweit schöne Plätze, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele bekannt und sorgen für einen Ansturm von Touristen. Doch dies führt nicht immer zur Freude der Einheimischen, daher ist ein professionelles Besuchermanagement erforderlich.
Das hochkarätige Tourismusgespräch beleuchtete die Problematik des „Unbalanced Tourism“ und diskutierte Wege, um das Gleichgewicht zwischen Erlebnisraum für Gäste und Lebensraum für Einheimische zu bewahren oder wiederherzustellen. Vertreter von Destinationen, Unternehmen und Sehenswürdigkeiten teilten ihre Erfahrungen und zeigten auf, dass es möglich ist, Besucherströme so zu lenken, dass Gäste weiterhin Österreichs schönste Plätze genießen können, während die Lebensqualität der Ortsansässigen erhalten bleibt.
Ein wichtiges Instrument zur Lösung dieses Problems ist die Tourismusakzeptanzerhebung, die von Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler eingeführt wurde. Diese Erhebung ermöglicht regionale Vergleiche und nutzt Synergieeffekte mit anderen Daten, um langfristig eine positive Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus zu fördern. Ein neuer Förderungscall unterstützt Regionen bei der Entwicklung nachhaltiger Tourismuskonzepte.
Kohl & Partner hat in Zusammenarbeit mit BrandWorks Studios ein Analyseinstrument entwickelt, um die Stimmung in touristischen Orten zu durchleuchten und die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Einheimischen zu ergründen. Die Analyse zeigt, dass Besucher sowohl Freude als auch Frustration bei den Einheimischen hervorrufen können. Es ist daher entscheidend, Besucherströme gezielt zu lenken, um ein nachhaltiges Besuchermanagement zu gewährleisten.
Es wurden auch Beispiele erfolgreicher Besucherlenkung aus verschiedenen Regionen vorgestellt. Unter anderem wurden die zeitliche Verteilung durch Voraus-Ticketing oder Dynamic Pricing, sowie positive Anreize, sogenannte Nudges, zur Lenkung der Besucherströme genannt. Diese Maßnahmen sollen Hotspots entlasten und weniger frequentierte Orte attraktiver machen.
Die Veranstaltung „Tourismus im Gespräch“ verdeutlichte, dass die Zukunft des Tourismus in der Balance zwischen Erlebnis und Lebensqualität liegt. Mit klugen Strategien und innovativen Tools ist es möglich, dass Touristen und Einheimische gleichermaßen von einem harmonischen Miteinander profitieren.
Quelle: www.ots.at