In Kärnten herrscht ein Ungleichgewicht in Forschung und Entwicklung, das die Wirtschaftsforscher alarmiert. Obwohl die Region als eine hochentwickelte Industrieregion gilt, hat sie noch Luft nach oben. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich haben sich in den letzten zwanzig Jahren vervielfacht, während Kärntens Anteil im Vergleich dazu relativ gering ist.
Laut Eric Kirschner von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft ist die Anzahl der Kärntner Unternehmen mit aktiver F&E-Einheit rückläufig. Ein Großteil der Bemühungen konzentriert sich auf nur vier Unternehmen in der Leiterplattentechnik. Um dem entgegenzuwirken, bietet der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) Unterstützung für Innovations- und Entwicklungsprojekte an.
Der KWF fungiert als Fördergeber und Schnittstelle zu Forschungs- und Kooperationspartnern. Mit rund 15 Millionen Euro jährlich unterstützt der Fonds die Kärntner Unternehmen bei ihren Innovationsvorhaben. Die Zuschussquoten können bis zu 70 Prozent der Kosten betragen, was den Unternehmen ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten bietet.
Ein Beispiel für erfolgreiche Unterstützung ist das Team von zh-technologies in Griffen. Durch die Förderung des KWF konnte das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl verdoppeln und interne Projekte vorantreiben. Ein weiteres positives Beispiel ist der deutsche IT-Dienstleister Applord, der dank der Startförderung des KWF einen F&E-Standort in St. Stefan im Gailtal aufbauen konnte. Jetzt nimmt das Unternehmen am Programm „Innovationstalent“ teil, um Unterstützung für die Softwareentwicklung zu erhalten.
Der Vorstand des KWF, Roland Waldner, ist optimistisch, dass die zur Verfügung gestellten 34 Millionen Euro an Fördermitteln effizient genutzt werden. Die Investitionszurückhaltung hat sich verringert, und die Förderungsquoten wurden erhöht, was zu einem Anstieg der Anträge und Aufträge führt. Die Innovationslandschaft in Kärnten zeigt Potenzial, das mit gezielter Förderung weiter erschlossen werden kann.
