Im Herzen von Lienz haben sich Schüler und Lehrer zusammengetan, um für eine sichere Schulumgebung zu kämpfen. Die beiden Grundschulen, die Volksschule Süd und die Volksschule Michael Gamper, haben im Laufe der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 20. September eine kreative Aktion ins Leben gerufen. Dabei malten die Kinder mit bunten Kreiden eine „blühende Straße“ vor ihren Schulen. Stefan Schrott, der Schulleiter der Volksschule Süd, erklärt, dass diese Initiative den Wunsch der Kinder symbolisiert, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen.
Die Malaktion hatte einen klaren Zweck: eine Verordnung für eine Schulstraße zu erwirken. „Wir wünschen uns die Verordnung einer Schulstraße vor unserem Schulgebäude und damit mehr Sicherheit für unsere 300 Kinder“, betont schulleiter Schrott. Die Beteiligung der Schüler an diesem Projekt und die positive Resonanz der Eltern zeigen, dass die Idee Greifbare Unterstützung findet.
Gefahren im Straßenverkehr
Die Schüler konnten beim Malen nicht nur kreativ sein, sondern auch ihre Anliegen deutlich machen. Viele Kinder berichteten von beunruhigenden Erlebnissen im Straßenverkehr. So sagte die achtjährige Jana Ortner: „Das Malen auf der Straße war einfach cool!“, während ihre Freundin Paulina Eder, die vor drei Jahren von Wien nach Lienz gezogen ist, die hohe Verkehrsdichte ausdrückte: „So viel Stau wie hier habe ich in Wien nicht gesehen.“ Paulina würde sich wünschen, dass es täglich eine Zeichenstunde auf der Straße gäbe, da sie das Lernen bevorzugt.
Jakob Pargger, ebenfalls acht Jahre alt, äußerte den Wunsch, dass weniger Autos in der Umgebung fahren. „Für uns Kinder ist es echt gefährlich zwischen Autos und Bussen“, fügte er hinzu und erzählte von einer brenzligen Situation, als ein elektrisches Auto ihn auf seinem Fahrrad überraschte. Auch seine Mitschüler berichteten von ähnlichen Erlebnissen, die ihre besorgniserregenden Erfahrungen im Straßenverkehr verdeutlichten.
Angesichts dieser Anliegen fordern die Schüler eine dauerhafte Schulstraße, um die Belastungen während der Schulzeiten zu minimieren. Direktor Schrott und seine Kollegin Carolin Steiner bestätigen, dass während der Aktionswoche weniger Verkehr vor der Schule war und hoffen, dass sich dies auch in Zukunft bewahrheitet.
Pläne für eine Schulstraße
Die vorgeschlagene Regelung für die Michael Gamper-Straße sieht vor, dass diese an allen Schultagen zu bestimmten Zeiten gesperrt wird. Diese Zeiten wären von 7.30 Uhr bis 8 Uhr, von 10 Uhr bis 10.30 Uhr sowie von 11.30 Uhr bis 13 Uhr. In diesen Zeitfenstern sollen nur Lehrpersonen und Anrainer mit Schrittgeschwindigkeit auf die Straße dürfen. Steiner fügt hinzu: „Wir haben gesehen, dass der Verkehr in dieser Woche deutlich zurückgegangen ist. So soll es bitte bleiben.“
Die Schüler sind eindeutig in ihrem Wunsch, dass der Verkehr vor ihrer Schule kontrolliert wird. Die Malaktion hat nicht nur einen visuellen Akzent gesetzt, sondern auch Gespräche über Sicherheit und Verkehrsregeln angestoßen. Der Wunsch nach einer Schulstraße scheint nicht nur bei den Lehrkräften, sondern auch bei den Eltern und Schülern auf fruchtbaren Boden zu fallen, was auf die Notwendigkeit solcher Maßnahmen hinweist.
Durch die Kombination von Kunst und Aktivismus können auch jüngere Generationen ihre Stimme erheben und auf wichtige Themen aufmerksam machen. Die Aktion vor der Volksschule Süd und der Volksschule Michael Gamper könnte somit der erste Schritt in eine sicherere Zukunft für alle Verkehrsteilnehmer sein. Über die Entwicklungen wird gespannt verfolgt, inwiefern die Verantwortlichen auf die Forderungen der Schüler und Lehrkräfte reagieren werden. Eine laufende Berichterstattung zu dieser Thematik gibt www.kleinezeitung.at.