Am Nassfeld, dem größten Skigebiet Kärntens, sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Das Bild der Baustelle ist geprägt von Lärm und Bewegung: Bagger und Lkw sind ständig im Einsatz, um den Grundstein für modernste Infrastruktur zu legen. Die enormen Erdbewegungen sind ein sichtbares Zeichen für die bevorstehenden Veränderungen, die nicht nur die Wintersaison bereichern sollen.
Der Vorstand der Bergbahnen, Christian Krisper, betont in einem Gespräch mit dem Gailtal Journal die Bedeutung dieser Arbeiten. Der Bau der neuen Sechser-Sesselbahn, die die alte Vierer-Sesselbahn ersetzt, ist bereits seit dem 26. März 2024, nach einer Bauverhandlung durch das Bundesministerium für Klimaschutz, in vollem Gange. „Die alte Sesselbahn war 39 Jahre alt und schon längst überfällig für eine Erneuerung“, erklärt Krisper. „Mit der neuen Tröglbahn planen wir einen reibungslosen Anschluss für unsere Gäste. Die Fertigstellung und Eröffnung ist für den 6. Dezember dieses Jahres vorgesehen.“
Detailreiche Planung
Die neue Tröglbahn wird folgende technische Daten aufweisen: Sie hat eine Förderleistung von 3000 Personen pro Stunde und eine maximale Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s. Dies wird durch die strategische Platzierung von 18 Stützen in einer Länge von 1.775 Metern realisiert. Ein zusätzliches Highlight ist die neue Bergstation, die etwa 20 Meter südlich der bisherigen Position errichtet wird, um den Ausstieg für die Fahrgäste zu verbessern. Neben der neuen Sesselbahn wird auch die Talstation des Millenniumsexpress in Tröpolach umfassend modernisiert.
Für dieses umfangreiche Projekt sind zahlreiche Firmen beteiligt. Die Modul 2 GmbH zeichnet verantwortlich für die Planung und Bauleitung der Umbauarbeiten. Speziell Augenmerk wurde auf Nachhaltigkeit gelegt, was besonders durch die Zusammenarbeit mit Firmen wie Melzer & Hopfner und dem Umweltbüro eb&p unterstrichen wird. Laut Krisper wird intensiv darauf geachtet, alle gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Umwelt- und Wasserschutz einzuhalten, wobei DI Hannes Kapeller die wasserrechtliche Bauaufsicht übernommen hat.
Technologie und Sicherheit im Fokus
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Integration moderner Technologien in die neuen Seilbahnanlagen. Doppelmayr hat erfahrene Sicherheits-Systeme entwickelt, die Kameras und Sensoren nutzen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Diese sogenannten AURO Seilbahnen passen sich flexibel an die Gegebenheiten an und überwachen den gesamten Verlauf des Ein- und Ausstiegs.
Mit einem klaren Blick in die Zukunft zeigt Krisper Visionen, die über die derzeitige Errichtung hinausgehen. In Planung ist eine neue Familienbahn, die Wintersportler von Sonnleitn zur Treßdorfer Alm befördern soll. Diese Bahn, ebenfalls als Sechserbahn konzipiert, könnte den Gästen auch während der Sommermonate zur Verfügung stehen. Das angestrebte Ziel für den Saisonstart liegt im Jahr 2026.
Parallel zu den neuen Bahnprojekten wird auch die Infrastruktur der Talstation erweitert. Ein neues Ski-Depot für etwa 1.100 Paar Skier ist geplant, ebenso wie moderne Verwaltungsräume und eine komplette Umgestaltung der sanitärtechnischen Einrichtungen. Hierbei wird großer Wert auf eine hohe Qualität und Nutzerfreundlichkeit gelegt, um den Gästen ein ansprechendes Erlebnis zu bieten.
Heimische Firmen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Entwicklungsprozess. Die Schatz Böden GmbH übernimmt beispielsweise die Verlegearbeiten des Sportbelags, während Holzbau Pichler eine ansprechende Holzfassade schafft. Die Vielfältigkeit der involvierten Unternehmen unterstreicht das Engagement für regionale Wertschöpfung und qualitativ hochwertige Umsetzung.
Insgesamt wird in das Projekt rund 26 Millionen Euro investiert, was die bedeutende wirtschaftliche Bedeutung dieser Baumaßnahmen für die Region verdeutlicht. Mit diesen umfassenden Investitionen sollen sowohl die Wintersportmöglichkeiten als auch die allgemeine Infrastruktur am Nassfeld nachhaltig verbessert werden, um auch in Zukunft ein erstklassiges Angebot für Gäste aller Altersgruppen und Interessen zu garantieren.