In Klagenfurt hat die Schließung des traditionsreichen Gasthauses Kirchenwirt in der Völkermarkter Straße endgültig das Licht ausgeblendet. Was einst ein beliebter Anlaufpunkt für Einheimische und Besucher war, ist nach einem dramatischen Verlauf der Ereignisse nun Geschichte. Im April des vergangenen Jahres meldete das Gasthaus Insolvenz an, nachdem 43 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 450.200 Euro geltend gemacht hatten.
Die Hoffnung, den Betrieb durch einen Sanierungsplan mit einer Rückzahlungsquote von 21 Prozent fortzuführen, schien zunächst berechtigt, zumal dies auch die Rettung von etwa zehn Arbeitsplätzen hätte bedeuten können. Doch nur eineinhalb Jahre später wurde die Atmosphäre trüber: Am Mittwoch der vergangenen Woche führte ein zusätzlicher Antrag eines Gläubigers zur Eröffnung eines neuen Insolvenzverfahrens, das nun auch 14 weitere Mitarbeiter sowie zehn neue Gläubiger betrifft, da der anfängliche Sanierungsplan nicht eingehalten werden konnte.
Die Schocknachricht
Beatrix Jernej vom AKV Europa teilte mit, dass die Absicht, den ursprünglichen Plan umzusetzen, gescheitert ist. Die Schließung des Kirchenwirtes wurde inzwischen vom Insolvenzgericht genehmigt, und seit Anfang September bleibt die Küche geschlossen. Leider sind bisher keine Informationen bezüglich der neuen Höhe der Schulden bekannt.
Im Kontrast dazu steht das Familien- und Panoramarestaurant „Rosenheim“ in Obernarrach, welches in der Völkermarkter Gemeinde Sittersdorf von demselben Pächter betrieben wird. Diese Einrichtung ist von der Insolvenz des Kirchenwirtes nicht betroffen, da es sich um eine separate Gesellschaft handelt. Gerd Kapeller, der Klagenfurter Rechtsanwalt und Masseverwalter, der auch die Zukunft des Kirchenwirtes verantwortet, hat bereits Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt.
Während sich der Verlust des Kirchenwirtes anfühlt wie der Abgang eines vertrauten Freundes, zeigt sich hier eine weitere Kehrseite der Medaille: Der Kampf ums Überleben in der Gastronomie wird angesichts der konkurrierenden Angebote und vielfältigen Herausforderungen immer härter. Für viele ist dies nicht nur eine Geschäftsschließung, sondern auch ein Verlust an kulturellem Erbe und gemeinschaftlichem Zusammenhalt.
Trotz dieser Schattenseiten gibt es Bestrebungen, die Traditionsgastronomie in der Region weiterzuführen. Der Fokus liegt nun darauf, Lösungen zu finden, die den Klagenfurtern und ihren Gästen weiterhin ein attraktives gastronomisches Angebot bieten. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob neue Betreiber die Chance nutzen können, um dem Kirchenwirt neues Leben einzuhauchen.