In einem beispiellosen Einsatz haben 250 Feuerwehrleute aus Kärnten am frühen Montagmorgen ihre Kräfte mobilisiert, um den betroffenen Gemeinden in Niederösterreich zur Seite zu stehen. Um 3:30 Uhr machten sich die ersten Rettungskräfte auf den Weg, um dort die örtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen, die unter dem Druck starker Regenfälle und einer damit einhergehenden Überflutung litten.
Die beiden Katastrophenhilfszüge, Kat-Zug 05 aus den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg sowie Kat-Zug 02 aus dem Bezirk Spittal, lagen in ihren Einsätzen zunächst im Bereich Korneuburg und Stockerau. Sie führten zahlreiche Pumparbeiten durch, die sich vor allem auf öffentliche Gebäude, Wohnhäuser und einige Garagen konzentrierten. Besonders herausfordernd war die Situation in der Justizanstalt Göllersdorf, wo der Keller komplett überflutet war. Hier wurde mit einer Großraumpumpe gearbeitet, um das Wasser abzulassen.
Herausforderungen und Fortschritte
In der Ortschaft Pottenbrunn waren die Helfer gefordert, da das Hochwasser sogar das Rüsthaus der Feuerwehr erreichte und auch hier freigepumpt werden musste. Die anhaltenden Regenfälle verschärften die Situation zusätzlich, da immer wieder Wasser aus den Bodenrissen drückte, sodass die Arbeiten nicht nur mühselig, sondern auch frustrierend waren. Doch der Durchhaltewillen der Feuerwehrleute zahlen sich aus: Am Nachmittag verbesserte sich die Lage, als der Senningbach wieder in sein ursprüngliches Bachbett geleitet werden konnte, wodurch eine weitere Überflutung einer nahen Siedlung gestoppt werden konnte.
Mit einem Schichtbetrieb blieben die Pumpen über Nacht im Einsatz. Insgesamt wurden etwa 110 Schadensstellen von den beiden Kat-Zügen abgedeckt oder an Ablösetruppen weitergegeben. Ein Lichtblick: Die Pegelstände der Gewässer gingen im Laufe der Nacht spürbar zurück und auch die Regenfälle ließen nach, was den Einsatzkräften die Arbeit erleichterte.
Überregionaler Einsatz und Unterstützung
Gegen 7 Uhr morgens kam es zu einem Ablöseprozess: Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land sowie Kat-Zug 04 aus St. Veit und Feldkirchen trafen ein, bereit, ihre Unterstützung vor Ort fortzusetzen. Diese beiden Züge brachen mit 172 und 124 Teilnehmern sowie zahlreichen Fahrzeugen auf, um ebenfalls mindestens 24 Stunden im Einsatz zu sein. Trotz der Müdigkeit war die Zufriedenheit der Einsatzkräfte spürbar, als sie nach der Ablösung von ihren Vorgängern in die Heimat zurückkehren konnten.
Die Einsatzkräfte haben nicht nur professionelle Hilfe geleistet, sondern auch enorme Sympathie und Dankbarkeit von der lokalen Bevölkerung empfangen. Kommandant Rene Inkret des Kat-Zuges 05 sprach von einem ermutigenden Feedback und würdigte die Bereitschaft seiner Kameraden, unter extremen Bedingungen Hilfe zu leisten. Auch Harald Ebner, Kommandant des Kat-Zuges 02, betonte die anhaltende Belastung für die Betroffenen und machte klar, dass das Ausmaß der Schäden zurzeit nur schwer abzuschätzen sei.
Am Mittwoch, 18. September, wird der Kat-Zug 01 aus den Bezirken Villach-Stadt und Land sowie Hermagor für weitere Einsätze in Niederösterreich eintreffen, was die Anzahl der freiwilligen Katastrophenhelfer aus Kärnten auf rund 650 erhöht. Diese mutigen Männer und Frauen sind bereit, ihre Hilfe dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt wird.