Im Jahr 2024 feiert das historische Schauspiel „Paolo Santonino“ seine Rückkehr auf die Bühne und bietet den Zuschauern ein eindrucksvolles Theatererlebnis, das nicht nur künstlerisch, sondern auch gesellschaftlich bedeutend ist. Mit der Wiederaufführung, die im Schlosshof Möderndorf stattfindet, wird das etwa 20 Jahre alte Stück von Engelbert Obernosterer erneut aufgegriffen, nachdem es bereits bei seiner Premiere im Jahr 2004 große Beachtung fand und begeistert aufgenommen wurde. Diese Neuproduktion des GailtalMuseums wird von einer regionalen Theatergruppe getragen und zielt darauf ab, die relevanten Themen der damaligen Zeit auch heute zu behandeln.
Inhalt und gesellschaftliche Relevanz
Das Stück, das auf den Aufzeichnungen von Paolo Santonino basiert, zeichnet ein Bild des ausgehenden Mittelalters und thematisiert aktuelle Probleme, besonders die Gewalt gegen Frauen. Santoninos Reise, die ihn 1485 durch die vom Krieg geprägten Gebiete des Gail- und Drautales führte, wird eindrucksvoll nachgezeichnet. In seinen Notizen hielt er nicht nur die religiösen Aufgaben fest, die er während dieser Reise erfüllte, sondern auch die alltäglichen Sitten, Bräuche und Herausforderungen der damaligen Zeit. Dies gibt den Zuschauern die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen den historischen Fakten und den heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu ziehen.
Regie und Ensemble
Die künstlerische Leitung der Aufführung liegt in den Händen von Mag. Werner Wölbitsch, der vor 20 Jahren selbst in der Rolle des Grafen Leonhard von Görz auf der Bühne stand. Diese Wiederverbindung zwischen dem Autor Engelbert Obernosterer und dem Regisseur ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch eine Möglichkeit, von diesen Erfahrungen zu lernen. Die 20-köpfige Theatergruppe setzt sich sowohl aus neuen Talenten als auch aus einigen Mitgliedern der Originalbesetzung von 2004 zusammen, darunter der Darsteller Michael Buchacher in der Titelrolle als Paolo Santonino.
Benefizprojekt für den Soroptimisten-Club
Ein spezielles Merkmal dieser Aufführung ist, dass die Einnahmen aus den Veranstaltungen dem Hermagorer Soroptimisten-Club zugutekommen. Dieser Club engagiert sich aktiv für Frauen, die unter männlicher Gewalt leiden. Der Reinerlös soll dabei helfen, Präventionsprojekte zu finanzieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. Monika Fitzek-Bertoldi, Mitglied des Clubs, äußerte sich positiv über diese Initiative und betonte die Wichtigkeit, solche gesellschaftlichen Probleme ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
Termine und Kartenverkauf
- Premiere: Freitag, 23.08.2024 – 20:30 Uhr im Schlosshof Möderndorf.
- Weitere Termine: Sa. 24.08.24, So. 25.08.2024, Fr. 30.08.24 und So. 01.09.24, jeweils 20:30 Uhr. Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Stadtsaal Hermagor statt. Es gibt circa 250 Sitzplätze pro Veranstaltung.
Tickets sind unter www.santonino.at sowie über oeticket.com und in den Raiffeisen-Banken in Hermagor und Kötschach-Mauthen erhältlich.
Ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft
Durch die Wiederaufführung von „Paolo Santonino“ ziehen die Veranstalter nicht nur die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges historisches Werk, sondern schaffen auch eine Plattform, um aktuelle gesellschaftliche Themen, wie Gewalt gegen Frauen, zur Sprache zu bringen. Diese Verbindung von Kunst und sozialer Verantwortung zeigt die Vielschichtigkeit der Thematik und bietet den Zuschauern die Möglichkeit, nicht nur zu beobachten, sondern aktiv an einem gesellschaftlichen Dialog teilzunehmen. Indem sie die Geschichten von damals mit den Herausforderungen des heutigen Lebens verknüpfen, bleibt das Stück relevant und berührend für neue Generationen.