Der Verlust von Dr. Rudolf Schabus hinterlässt in Hermagor eine tiefe Trauer. Der 70-jährige Ausnahme-Mediziner, der am 23. September 2024 verstarb, war nicht nur ein angesehener Arzt, sondern auch ein Mensch, der seine Wurzeln nie vergaß. Als gebürtiger Hermagorer leitet er seit 1990 das Kompetenzzentrum für Sporttraumatologie in einer Wiener Privatklinik und war zudem Teamarzt des Österreichischen Tennisverbandes.
Dr. Schabus’ medizinische Laufbahn begann 1973 und erstreckte sich über Jahrzehnte, in denen er sich besonders auf Kniegelenkschirurgie spezialisiert hat. Seine Habilitation folgte 1988, und er wurde 1996 zum Professor ernannt. Er half zahlreichen renommierten Sportlern, ihre sportliche Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen, und trug damit zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei. Für mehr als 15 Jahre war er mit dem Davis-Cup-Team bei internationalen Tennisturnieren unterwegs. Zu seinen Freunden zählten bekannte Sportler wie Alexander Antonitsch und Thomas Muster, die stets von seiner Expertise überzeugt waren.
Ein Impulsgeber in der Sportmedizin
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung arthroskopischer Techniken unter seiner Federführung, die in der Sportmedizin bedeutende Fortschritte ermöglichten. Als Traumatologe setzte Dr. Schabus sich für minimal-invasive Verfahren ein, um Knochenbrüche effektiv zu stabilisieren und so die Rehabilitationszeiten drastisch zu verkürzen. Dies führte zu schnelleren Genesungsprozessen und schädigte weniger das umliegende Gewebe, was für viele Patienten von großer Bedeutung war.
Dr. Schabus war jedoch nicht nur im Klinikalltag aktiv; er pflegte auch enge Beziehungen in seine Heimatregion. Besonders in der Winterzeit war es für ihn und seine Familie ein fester Brauch, am Nassfeld Ski zu fahren, einen Ort, der ihm viel bedeutete. Darüber hinaus war er auch im Gailtaler Golfclub aktiv und hielt lebendige Verbindungen zu Freunden aus seiner Schulzeit, darunter Herwig Ronacher, Leopold Schnaubelt und Andrea Lenzhofer. Diese Aspekte seines Lebens wurden in einem persönlichen Interview mit dem Gailtal Journal im Jahr 2020 lebhaft beschrieben.
Privat war Dr. Schabus mit seiner Frau Sandra liiert, die eine gebürtige Spanierin ist. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Jamileh, 18 Jahre alt, und Isaak, 16 Jahre alt. Die Familie war ihm stets ein wichtiger Rückhalt, und er hinterlässt einen familiären Zusammenhalt, der stark geprägt ist von seinen Wurzeln und den guten Erinnerungen an die Zeit in Hermagor.
Die Möglichkeit zur persönlichen Abschiednahme wird am 3. November von 10 bis 13 Uhr in der Aufbahrungshalle in Hermagor angeboten. Dies gibt den Menschen in der Region die Gelegenheit, sich von einem geschätzten Mitglied der Gemeinschaft zu verabschieden, dessen Wirken nicht nur im medizinischen Bereich bedeutend war, sondern auch im Leben vieler Menschen um ihn herum.
Mehr Informationen zu Dr. Rudolf Schabus und seinem Leben finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf gailtal-journal.at.
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